Archive image from page 19 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst09deut Year: 1899 10 DIE GARTENKUNST IX, 1 eng verschwistei't. als dafs die Bedeutung der Kunslruktion erörtert werden könnte, ohne der Ausgestaltung des Ge- wonnenen ebenfalls gerecht zu werden: haben wir es über- dies doch mit den freien Gestalten der P'lora zu tun. welche sich zwar scharf, aber oft nur durch Feinheiten vonein- ander unterscheiden. In der neueren Zeit hat man sich mit wachsendem Interesse der Ausstattung von Plänen mit Perspektiven zu- gewandt, jedoch kann kein Zweifel bleiben, dafs gerade


Archive image from page 19 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst09deut Year: 1899 10 DIE GARTENKUNST IX, 1 eng verschwistei't. als dafs die Bedeutung der Kunslruktion erörtert werden könnte, ohne der Ausgestaltung des Ge- wonnenen ebenfalls gerecht zu werden: haben wir es über- dies doch mit den freien Gestalten der P'lora zu tun. welche sich zwar scharf, aber oft nur durch Feinheiten vonein- ander unterscheiden. In der neueren Zeit hat man sich mit wachsendem Interesse der Ausstattung von Plänen mit Perspektiven zu- gewandt, jedoch kann kein Zweifel bleiben, dafs gerade dasjenige, was dem Architekten dekoratives Beiwerk ist. nämlich die Landschaft, von uns ein liebevolles Eingehen auf ihre Eigenheiten verlangt. E)ekorative Landschaft und flotteste Technik kann der Architekt in seinen Dar- stellungen ohne Schwierigkeit vereinigen, denn sein Haus kommt im Charakter seiner Form, Flächen und Stoffe nicht schlecht dabei weg — eher ist das Gegenteil der Fall: Ein Haus in flottem Aquarell sieht auf ilora Papier leicht schöner aus, als der Bau selbst, doch sein(!n Charakter verliert es nicht. Gefahr besteht aber bei der Landschaft. Zu grofs und massig gehalten, kann sie z. B. leicht ihren freundlichen Charakter verlieren und feierlich ernst erscheinen. Die dekorativ behandelte Szenerie der Vegetation hebt gerade infolge dieser Ausführung das Haus in seiner feineren E»urcharbeitung wesentlich, während sie selbst vom Pachstandpunkte bedeutend verliert, wenn die Charaktere nicht gewahrt l)leiben. Es ist viel schwieriger, die freie Pflanze flott dekorativ und doch charakteristisch in wenigen Strichen wieder- zugeben als Archtekturteile mit ihren festen Formen. Wir dürfen nicht auf die wechselvollen Heize unserer Pflanzenbilder infolge oberflächlicher dekorativer Behandlung verzichten, denn die rohe Gruppierung der Massen allein schafft die landschaftliche Schönheit nicht — die Pflanzen- charaktere mit ihren Kontrasten, ihrer Har


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