. Die Entstehung der Arten auf Grund von Vererben erwobener Eigenschaften nach den Gesetzen organischen Wachsens : Ein Beitrag zur einheitlichen Auffassung der Lebewelt . D ie Aufgabe der vorliegenden Abhandlung ist die. zu zeigen, welche Umbildungen das Wirbeltierskelett durch die Thätigkeit, durch den Gebrauch seiner einzelnen Teile erfahren hat. Mit besonderer Vor- liebe habe ich seit Jahren in meinen Vorlesungen über vergleichende Ana- tomie diesen Gegenstand behandelt und ich fand, je länger desto mehr, wie diese zumeist vollständig vernachlässigte Behandlungsweise Leben in die starr ersc


. Die Entstehung der Arten auf Grund von Vererben erwobener Eigenschaften nach den Gesetzen organischen Wachsens : Ein Beitrag zur einheitlichen Auffassung der Lebewelt . D ie Aufgabe der vorliegenden Abhandlung ist die. zu zeigen, welche Umbildungen das Wirbeltierskelett durch die Thätigkeit, durch den Gebrauch seiner einzelnen Teile erfahren hat. Mit besonderer Vor- liebe habe ich seit Jahren in meinen Vorlesungen über vergleichende Ana- tomie diesen Gegenstand behandelt und ich fand, je länger desto mehr, wie diese zumeist vollständig vernachlässigte Behandlungsweise Leben in die starr erscheinenden Knochen bringt, wie sie allein, im Zusammenhang mit dem heute fast ausschließlich berücksichtigten morphologisch-gene- tischen Verfahren, die Mannigfaltigkeit der Formen auf eine Einheit zurück- führen, die Gestaltung des Skelettes überhaupt erklären läßt und so die Skelettlehre zum anregendsten und bedeutendsten Abschnitt der ganzen vergleichenden Anatomie zu gestalten imstande ist. Diese physiologisch-anatomische Betrachtung des Skelettes bietet einen der wichtigsten Baugründe einer auf Thatsachen festzustellenden Ent- wicklungslehre, indem sie auf Schritt und Tritt die glänzendsten und greifbarsten Beweise für die Vererbung erworbener Eigenschaften vor Augen führt. Seit dem Erscheinen des ersten Teils meiner »Entstehung der Arten« habe ich ununterbrochen daran gearbeitet, meine dort niedergelegten Ansichten durch weitere Thatsachen zu stützen und insbesondere die Bedeutung der Thätigkeit für die Gestaltung der Form, eben auf Grund der Vererbung erworbener Eigenschaften, nachzuweisen. Zu diesem Zwecke habe ich mich seither ins einzelnste hinein eben mit dem Studium des Gerippes beschäftigt und bin dabei nach einer besonderen Richtung zu wichtigen Ergebnissen gelangt, welche eine der Grundlehren des Neudarwinismus besonders nachdrücklich zurückweisen. Während dieser Neudarwinismus behauptet, daß jede einzelne Eigen- schaft eines Organismus


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