. Die Ameise. Schilderung ihrer Lebensweise. Ants. 242 Individuelle Symbiose. Fig. 79. Freundschaft beobachten: in dem einen Falle besteht die ganze Freund- schaft darin, daß die Ameisen ihre Gäste nur ganz gelegentlich und flüchtig belecken (Histeriden); in dem anderen Falle dagegen ist die Beleckung eine regelmäßige und intensive, und werden die Gäste von den Ameisen außerdem herumgetragen oder auf andere Weise herum- transportiert (Paussiden); auf der nächst höheren Stufe der Symphilie werden die Gäste auch noch aus dem Munde der Ameisen gefüttert; und auf der höchsten Stufe endlich werden


. Die Ameise. Schilderung ihrer Lebensweise. Ants. 242 Individuelle Symbiose. Fig. 79. Freundschaft beobachten: in dem einen Falle besteht die ganze Freund- schaft darin, daß die Ameisen ihre Gäste nur ganz gelegentlich und flüchtig belecken (Histeriden); in dem anderen Falle dagegen ist die Beleckung eine regelmäßige und intensive, und werden die Gäste von den Ameisen außerdem herumgetragen oder auf andere Weise herum- transportiert (Paussiden); auf der nächst höheren Stufe der Symphilie werden die Gäste auch noch aus dem Munde der Ameisen gefüttert; und auf der höchsten Stufe endlich werden überdies sogar die Larven der Gäste gefüttert und aufgezogen {Lomcchusa). Wir haben hier eine Reihenfolge von Beziehungen vor uns, deren Anfangsstufe noch sehr an die Synoekie erinnert, und deren Endstufe den Beziehungen der Ameisen zu ihrer eigenen Brut oder zu ihren eigenen Königinnen beinahe gleichkommt. Wodurch vermögen die Symphilen die freundschaft- lichen Gefühle der Ameisen wachzurufen? In erster Linie sind es Exsudate, weiche die Gäste aus- schwitzen und welche auf die Ameisen einen angenehmen narkotischen Reiz ausüben. Diese Exsudate bilden die Grundlage, auf der die Symphilie, welcher Stufe sie auch angehören mag, basiert ist. Wir dürfen bei jedem Gast, bei welchem die Symphilie durch Beobachtung festgestellt ist, mit Sicherheit auf das Vorhandensein von Exsudatorganen schließen. Diese sind äußerlich meistens leicht zu erkennen an besonders auffallenden Poren oder Porengruben (Fig. 79 Eg) und vor allem an den sogenannten ,,Trichomen", das sind gold- gelbe steife Härchen oder Borsten, welche an der in der Cuticula eingelenkten Basis mit einem Nervenfaden in Verbindung stehen. Sie dienen zweifellos als Reizborsten, indem sie bei der Beleckung durch die Ameisen gezerrt werden und dadurch einen Sekretionsvermehrenden Reiz auf die inneren Exsudatsorgane ausüben. Letztere bestehen entweder aus Bündeln einzelliger Drüsen, aus sogenannten ,,


Size: 1218px × 2052px
Photo credit: © Paul Fearn / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bo, bookcentury1900, bookdecade1910, booksubjectants, bookyear1917