. Die Gartenwelt. Gardening. Illustriertes Wochenblatt tür den gesamten Gartenbau Jahrgang IV. I. Oktober 1899. No. I. Nachdruck und NackiUduHg aus dem InJutit dieser Zeitschrift wird strafrechtlich verfolgt. Blumenbindekunst. Ein moderner Kranz. Vom Herausgeber. (Hierzu eine Abbildung.) An dem grofsen Aufschwung, welchen die Blumen- bindekunst in den letzten 10—15 Jahren nach der künst- lerischen Seite hin genommen hat, ist auch die Trauer- binderei ganz hervorragend beteiligt. Es ist noch gar nicht so lange her, da fand man selbst in den städtischen Kirch- höfen auf den Gräbern von arm und r
. Die Gartenwelt. Gardening. Illustriertes Wochenblatt tür den gesamten Gartenbau Jahrgang IV. I. Oktober 1899. No. I. Nachdruck und NackiUduHg aus dem InJutit dieser Zeitschrift wird strafrechtlich verfolgt. Blumenbindekunst. Ein moderner Kranz. Vom Herausgeber. (Hierzu eine Abbildung.) An dem grofsen Aufschwung, welchen die Blumen- bindekunst in den letzten 10—15 Jahren nach der künst- lerischen Seite hin genommen hat, ist auch die Trauer- binderei ganz hervorragend beteiligt. Es ist noch gar nicht so lange her, da fand man selbst in den städtischen Kirch- höfen auf den Gräbern von arm und reich vor- zugsweise Kränze aus Metall und Glas, mit welchen die Eisenhandlungen in Städten und Dörfern, selbst manche Blumenhandlungen einen schwungvollen Handel trieben. In Thüringen wurden plumpe Kränze auf Haselreifen aus getrocknetem und ge- färbtem Moos fabrikmäfsig hergestellt und weit und breit verschickt. In den Handelsgärtnereien der Provinz machte man diese Kränze verkaufsfähig, indem man sie unter Verwendung von Tischlerleim mit Helichrysitm, Xeranthemum imd Kapblumen be- klebte; ich habe selbst noch mitgeklebt! Um diese Zeit standen auch die sogenarmten Kranzfabriken auf der Höhe ihrer geschäftlichen Entwicklung; sie lieferten den Blumenhandlungen Koniferen- und Lorbeerkränze, die an Steifheit nichts zu wünschen übrig liefsen; diese Kränze wurden teils unverändert verkauft, teils mit Blumen ausgesteckt, wie man etwa einen Hasen spickt. Es ist ganz selbstverständlich, dafs solche Machwerke auch auf allen Ausstellungen die höchsten Preise errangen, und manche Kranzfabrikanten haben Medaillensammlungen, die sie für Geld sehen lassen könnten. Nachdem neben dem runden auch der ovale Kranz mehr und mehr in .Aufnahme kam und die schauderhaften Massivkränze, in wel- chen eine Blume die andere zu erdrücken schien, glückUch überwunden waren, wurde die Kranz- binderei durch einige hervorragende Binder in künstlerische Bahnen geleitet. Einer der
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