. Die Verwendung des Bambus in Japan und Katalog der Spörry'schen Bambus-Sammlung. I. Nahrungs- und Futtermittel. Medizin u. a. Kat. Nr. 1-20. Unter Nutz-Bambus versteht der Japaner nicht bloss die Nutzholz liefern- den Arten, sondern auch die Nährpflanze; als solche kommt fast ausschliess- lich der „moso-chiku" in Betracht. Diese Art wird hauptsächlich der Sprossen wegen kultiviert, jedoch werden auch Triebe von „ma-dake, ha-chiku" u. a. gegessen. Moso-Bambus hat die dicksten Stämme, also auch die dicksten Sprossen, welche zarteres Fleisch geben (die Sprosse kommt im gleichen Umfang


. Die Verwendung des Bambus in Japan und Katalog der Spörry'schen Bambus-Sammlung. I. Nahrungs- und Futtermittel. Medizin u. a. Kat. Nr. 1-20. Unter Nutz-Bambus versteht der Japaner nicht bloss die Nutzholz liefern- den Arten, sondern auch die Nährpflanze; als solche kommt fast ausschliess- lich der „moso-chiku" in Betracht. Diese Art wird hauptsächlich der Sprossen wegen kultiviert, jedoch werden auch Triebe von „ma-dake, ha-chiku" u. a. gegessen. Moso-Bambus hat die dicksten Stämme, also auch die dicksten Sprossen, welche zarteres Fleisch geben (die Sprosse kommt im gleichen Umfange des späteren ausgewachsenen Stammes aus der Erde); dünne Triebe sind naturgemäss holziger und werden nur im Notfalle genossen (Nr. 1084). Anfangs Mai 1893 durchreiste ich die Provinz Tanba. Auf der Landstrasse war ein ununterbro- chener Zug von Bauern, welche in zwei Fuss hohen runden, weit- maschigen Bambuskörben,hübsch mit Mosozweigen zugedeckt, Bam- bussprossen „take no ko" auf den Markt von Kyoto oder der umlie- genden Ortschaften brachten. An Tragstangen , ten-bin-bo ", auf Lastpferden, auf Wagen und Kar- ren wurden die Körbe beför- dert. Bambussprossen gehören bei Reich und Arm zu den Lieb- lingsgerichten15}. Die Erstlinge er- scheinen schon Ende Januar auf dem Markte und werden teuer be- zahlt, ein Stück von der Grösse einer Wurst kostet t8—20 sen = 50—60 Rappen. Gewöhnlich werden sie zuerst in den besseren Restaurants „ryori-ten" oder „ryori-ya" auch in Theehäusern „cha-ya" — in kleine Würfel zerschnitten in der Suppe serviert, in den Herbergen „yadoya" werden sie erst aufgetischt, wenn sie billig geworden. Sie werden zerschnitten, gesotten und dann mit nshoyu"-Sauce und Zucker zubereitet. Gesottene Schnitze werden auch ge. trocknet, ferner in Essig oder Zucker eingemacht und als Winterspeise aufbewahrt. Mit vorrückender Saison, im April bis Mai, sinkt der Preis auf 15 — 20 Rappen herunter für


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