. Lehrbuch der praktischen Augenheilkunde. der winkel-ständigen Wimpern; die Trichiasis und Distichiasis bevorzugen aber gerade dieNachbarschaft der beiden Canthi. Eines grossen Rufes erfreut sich eine Art Transplantation der äusserenLidlefze und des unter ihr gelegenen Haarbodens (Jaesche, Arlt). Es wird diese Operation wegen ihrer grossen Schmerzhaftigkeit und längerenDauer am besten in der Narkose des Kranken ausgeführt. Ein Gehilfe, welcherzugleich den Kopf fixirt, schiebt eine Hornplatte unter den betreffenden Augen-deckel, hebt ihn weit vom Bulbus ab und zieht den Lidrand durch Spannung


. Lehrbuch der praktischen Augenheilkunde. der winkel-ständigen Wimpern; die Trichiasis und Distichiasis bevorzugen aber gerade dieNachbarschaft der beiden Canthi. Eines grossen Rufes erfreut sich eine Art Transplantation der äusserenLidlefze und des unter ihr gelegenen Haarbodens (Jaesche, Arlt). Es wird diese Operation wegen ihrer grossen Schmerzhaftigkeit und längerenDauer am besten in der Narkose des Kranken ausgeführt. Ein Gehilfe, welcherzugleich den Kopf fixirt, schiebt eine Hornplatte unter den betreffenden Augen-deckel, hebt ihn weit vom Bulbus ab und zieht den Lidrand durch Spannung deräusseren Liddecke empor, damit er von der Platte etwas abstehe und für dasMesser leicht zugänglich sei. Nun wird die Randzone des Augendeckels von derRandfläche aus mittelst eines feinen Scalpells (Fig. 54) unter Schonung der Thränen-wärzchen auf 2 Tiefe in zwei Platten gespalten, deren hinlere die Bindehaut mitdem Knorpel und den Ausführungsgängen der Tarsaldrüsen, die vordere aber die Transplantation des Haarbodens. 471. Fig. 55. übrigen Schichten mit sämmtlichen Haarbälgen in sich fasst. Der Schnitt muss da-her hart an der Oberfläche des Knorpels geführt werden. Hierauf wird ein zweiterSchnitt, iy2—2 oberhalb und parallel deräusseren Lefze, durch die ganze Dicke dervorderen Platte bis auf den Knorpel geführtund zwar so, dass die beiden Wundwinkelinnen und aussen über die Enden des erstenSchnittes hinüber reichen. Es wird jene Plattedadurch in eine Art Brücke umgewandelt, anderen hinterer Fläche die Haarbälge haftenund welche nur mittelst ihrer beiden Endenan dem Lide festhängt. Ist dieses geschehen,so wird von dem einen Ende des zweitenSchnittes ein dritter im Bogen so durch dieäussere Lidhaut zu dem anderen Ende geführt,dass ein halbmondförmiger Hautlappen um-schrieben wird, welcher mit der Pinzette zufassen und unter thunlichster Schonung desKreismuskels abzupräpariren ist. Es mussdieser Lappen, dessen Grenzen in (Fig. 55)angedeutet sind,


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