. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Jos. Scherer: Herpetologische Reiseskizzen aus Zentral-Ost-Afrika. 279 Da nun der Fluss ob häufiger kleiner Sand- bänke zum Teil unfalirbar wurde, fuhren wir an der anderen Uferseite flussabwärts, die stellen- weise mit sehr hohem Schilf gesäumt war. Ganz vom Wasser umgeben erhob sich nahe dem Ufer eine kleine kahle Sandbank. So schnell, dass wir es kaum erkennen konnten, eilte in schnurgerader Linie ein längliches Tier ins Wasser, in dem ich wieder ein Krokodil vermutete, Da der Fluss an dieser Stelle sehr trübe und ziemlich tief war, verliefen sof


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Jos. Scherer: Herpetologische Reiseskizzen aus Zentral-Ost-Afrika. 279 Da nun der Fluss ob häufiger kleiner Sand- bänke zum Teil unfalirbar wurde, fuhren wir an der anderen Uferseite flussabwärts, die stellen- weise mit sehr hohem Schilf gesäumt war. Ganz vom Wasser umgeben erhob sich nahe dem Ufer eine kleine kahle Sandbank. So schnell, dass wir es kaum erkennen konnten, eilte in schnurgerader Linie ein längliches Tier ins Wasser, in dem ich wieder ein Krokodil vermutete, Da der Fluss an dieser Stelle sehr trübe und ziemlich tief war, verliefen sofortige Nachforschungen resultatlos, weshalb uns nichts anderes übrig blieb als zu warten, bis es sich wieder zeigen würde. Wie sehr viele andere Reptilien haben nämlich auch die Krokodile die Gepflogen- heit immer wieder an den einmal gewohnten alten Platz zurückzu- kehren. So that es auch unser Kro- kodil; denn als wir nach einer halben Stunde wie- der zurück- kehrten, er- blickten wir es, im Sande sich behag- lich in den heissen Son- nenstrahlen wärmend. Es galt nun ihm diesesmal den Weg ins Wasser abzuschneiden. Regungslos legte ich mich nun an das vordere Kahnende, wo ich weit überhängend das Netz unter Wasser mit- gleiten liess, während mein Neger langsam darauf zusteuerte. Das Krokodil schien die gefährliche Situation nicht erkannt zu haben, denn direkt stürzte es sich nun in das tückisch am Wasserrande bereit gehaltene Netz. Rück- wärts ans Land zu laufen dünkte dem dort weniger gewandten Wasserbewohner wohl mehr gefahrvoll, denn jedesmal suchte es seine Zu- flucht im Wasser. Noch drei weitere Panzerechsen derselben Grösse gelang es mir im Laufe des Nachmittags auf ähnliche Weise zu erbeuten, und erst spät Abends, nachdem ich noch einige Raubvögel. Originalaufnahme nach dem Leben für die .Blätter1'. erlegt hatte, kehrte ich sehr zufrieden mit dem Ergebnisse meines letzten Sammeltages nach der Kolonie Tanga zurück. Es war einer der schönsten


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