. Die Ursprungsformen des griechischen Akanthusornamentes und ihre naturlichen Vorbilder. ¶ssen; fanden sie doch in ihr den Ausdruck fürihr eignes junges und aufbrechendes Wachsthum. Die Stilisirung der natürlichen Vorbilder in der griechischen Kunst zu ver-folgen, liegt aufserhalb dieser Aufgabe. Nur soviel sei gesagt, dafs während diezuerst verwendeten Bracteenformen des Akanthus häufig noch als unvermittelt indas traditionelle Ornament eingefügt erscheinen, sich sehr bald eine allmähliche 41 Verdauung der natürlichen Vorbilder, ein Procefs der Vermittelung beider Formen-reihen vollzi


. Die Ursprungsformen des griechischen Akanthusornamentes und ihre naturlichen Vorbilder. ¶ssen; fanden sie doch in ihr den Ausdruck fürihr eignes junges und aufbrechendes Wachsthum. Die Stilisirung der natürlichen Vorbilder in der griechischen Kunst zu ver-folgen, liegt aufserhalb dieser Aufgabe. Nur soviel sei gesagt, dafs während diezuerst verwendeten Bracteenformen des Akanthus häufig noch als unvermittelt indas traditionelle Ornament eingefügt erscheinen, sich sehr bald eine allmähliche 41 Verdauung der natürlichen Vorbilder, ein Procefs der Vermittelung beider Formen-reihen vollzieht, indem einerseits die Naturform dem früheren schematisirendenOrnamente angepafst, andererseits das letztere mit Hülfe pflanzlicher Wachsthums-bilder organisch gestaltet wird. Die Zeit in welcher diese Verschmelzung sich vollzieht, ist wohl die frucht-barste der ganzen historischen Ornamententwickelung. Zehrt doch die ganze vege-tabile Formensprache der späteren westeuropäischen Kunstperioden bis in unsereZeit von den von ihr geschaffenen Typen. Keinem Volke gelang es wieder in. 54 gleichem Mafse die Wachsthumserscheinungen und Formelemente der Pflanze in sobedeutungsvoller Weise, mit so sicherem Blicke und so künstlerischem Instinkte denBedingungen der tektonischen Künste anzupassen, für die Einzelformen des Orna-mentes und ihren organischen Zusammenhang auszulösen und für deren struktiveund funktionelle Bedeutung als treffende Bilder einzusetzen. Ebensowenig wie auf die Stilisirung des Akanthus kann ich hier auf denbotanisch-historischen Theil der Frage eingehen. Nur kurze Bemerkungen seien ge-stattet. Der Umstand, dafs zur Zeit ausschliefslich der Acantlius spinosus wildwachsendin Attika und im Peloponnes anzutreffen ist, hat bisweilen den Schlufs ziehen lassen,dafs nur dieser das Vorbild für die griechischen Kunstformen gewesen sein könne. Meurer, Uas griechische Alianthiisoniament. ^ 42 Können sich nun die ältesten K


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