. Handbuch der glasmalerei für forscher, sammler und kunstfreunde, wie für künstler, architekten und glasmaler. die be-grabenen Geheimnisse der Technik wiedergefunden habe. Frankbegann mit dem Schwierigsten, der Kabinettsmanier, anstattmit der monumentalen Glasmalerei. Er und seine Zeitgenossenlebten sich dadurch von vornherein in die Idee hinein, die Glas-malerei sei so schwer, wie den Alchymisten die Goldbereitung,verwechselten das Kunstwerk mit dem Kunststück. Wenn mandie auf Frank folgenden Arbeiten größeren Charakters z. B. inHohenschwangau oder aber gar die sogenannten monumentalenGlasge


. Handbuch der glasmalerei für forscher, sammler und kunstfreunde, wie für künstler, architekten und glasmaler. die be-grabenen Geheimnisse der Technik wiedergefunden habe. Frankbegann mit dem Schwierigsten, der Kabinettsmanier, anstattmit der monumentalen Glasmalerei. Er und seine Zeitgenossenlebten sich dadurch von vornherein in die Idee hinein, die Glas-malerei sei so schwer, wie den Alchymisten die Goldbereitung,verwechselten das Kunstwerk mit dem Kunststück. Wenn mandie auf Frank folgenden Arbeiten größeren Charakters z. B. inHohenschwangau oder aber gar die sogenannten monumentalenGlasgemälde z. B. in der Mariahilfkirche der Au betrachtet, sostaunt man über die außerordentlich peinliche und ins Detailgehende Arbeit, die einer besseren Sache würdig gewesen wä Glasmalerei war auf falschem Wege und hätte ins Verderbenrennen müssen, wenn nicht wieder einmal die Technik sich stärkergezeigt hätte, als der Mensch und im letzten Drittel des ver-gangenen Jahrhunderts mit Macht auf die Manier der Alten zu-rückgedrängt hätte. Gerade das Einfachste ist das Größte und Tafel 116. Detail aus einem Glasgemälde von Professor Josef Huber-Feldkirch, Düsseldorf. 215 das Älteste ist das Jüngste; daran erkennt man, daß die neueGlasmalerei auf dem rechten Wege ist, wenn sie die Prinzipiender Alten als oberste Richtschnur gelten läßt. Licht und Farbensind diese beiden Prinzipien, die von den Alten, von den größtenMeistern bis zu den handwerksmäßig arbeitenden Glasmalern,niemals außer Acht gelassen wurden. Hören wir zunächst diealten Schriftsteller, was sie über die Technik zu sagen haben:„Wenn du Glasfenster machen willst, so nimm eine ebene Holz-tafel von der Breite und Länge, daß du jedes einzelne Fensterdarauf arbeiten kannst. Nimm Kreide und schabe von ihr mitdem Messer über die ganze Tafel hin. Darauf sprenge Wasserund verreibe alles mit einem Tuch. Reiss die Gemälde daraufzunächst mit Blei oder Zinn, hernach mit roter oder schwarz


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