. Allgemeine Biologie;. 382 Erwin Baur: Regeneration und Transplantation im Pflanzenreiche. An derartigen, noch sehr einfachen, im wesentlichen aus nicht weiter aus- gestalteten Zellfäden bestehenden Pflanzen, die aber doch schon einen gewissen Gegensatz zwischen den beiden Enden des Fadens erkennen lassen, die ,,polar Polarität, differenziert" sind, hat sich gezeigt, daß auch die einzelnen Zellen schon den gleichen Gegensatz zwischen ihren beiden Enden zeigen. Wenn ein Cladophora- Faden, der mit dem einen, ,,basalen" Ende durch Haftorgane an der Unterlage festsitzt, während das ande


. Allgemeine Biologie;. 382 Erwin Baur: Regeneration und Transplantation im Pflanzenreiche. An derartigen, noch sehr einfachen, im wesentlichen aus nicht weiter aus- gestalteten Zellfäden bestehenden Pflanzen, die aber doch schon einen gewissen Gegensatz zwischen den beiden Enden des Fadens erkennen lassen, die ,,polar Polarität, differenziert" sind, hat sich gezeigt, daß auch die einzelnen Zellen schon den gleichen Gegensatz zwischen ihren beiden Enden zeigen. Wenn ein Cladophora- Faden, der mit dem einen, ,,basalen" Ende durch Haftorgane an der Unterlage festsitzt, während das andere, ,,apikale" Ende frei ist, in einzelne Zellen zer- legt wird — durch Plasmolyse z. B. —, dann wächst, wie in Fig. 4 dargestellt, in der Regel jede einzelne Zelle so zu einem Zellfaden aus, daß das bei ihr im alten Fadenverband basal gelegene Ende zur Basis des neuen Fadens wird. Die gleichen beiden Kategorien von Zellen, nämlich einer- seits lebhaft wachsende und sich teilende Zellen, die wir als Scheitelzellen oder Vegetationspunktzellen bezeichnen, und von denen normalerweise das ganze Wachstum ausgeht, und an- derseits Zellen, die der Ernährung des ganzen Zellverbandes, d. h. des Gesamtorganismus, dienen, finden wir auch bei den noch höher organisierten Pflanzen, aber während bei Pflanzen von der Organisationsstufe der vorhin genannten C/a^ö/?Aöra die vegetativen Zellen nur durch den Zusammenhang mit den übri- gen Zellen korrelativ gehemmt sind, aber bei Isolierung jede für sich zu einem Cladophora-Faden auswachsen können, finden wir schon bei den höher organisierten Algen und Pilzen, besonders aber von den Lebermoosen aufwärts, daß nicht mehr alle ausgebildeten Gewebezellen imstande sind, isoliert weiter zu wachsen und sich zu teilen. Moose. Ein Teil der Zellen eines Lebermooses, z. B. die Elateren in den Sporangien, die Schleimhaare, teilweise auch die Rhizoiden, sind so irreparabel speziali- siert ausgebildet, daß sie überhaupt nicht mehr W


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