. Die Gartenwelt. Gardening. XVIII, 9 Di© Garf >nwelt. 15 durch Saat gebracht worden, und da ja aus Saat nur ausnahmsweise und zufällig ein brauchbarer Fruchtbaum entsteht, weil ferner die Ausbeutung der Palmen nur für rituelle Zwecke, also für die Blätter in Frage kam, so wurde auf Import von guten, edlen Schößlingen kein Wert gelegt. Nebenbei sind die Schößlinge für die Blattbleiche störend und werden deshalb immer beseitigt, obwohl nach meiner Meinung ein dichtbeblätterter Klump Dattelpalmen viel schöner ist, als der lange, dürre, krumme Stamm der einzelnen Dattelpalme. Hierzu kommt noch
. Die Gartenwelt. Gardening. XVIII, 9 Di© Garf >nwelt. 15 durch Saat gebracht worden, und da ja aus Saat nur ausnahmsweise und zufällig ein brauchbarer Fruchtbaum entsteht, weil ferner die Ausbeutung der Palmen nur für rituelle Zwecke, also für die Blätter in Frage kam, so wurde auf Import von guten, edlen Schößlingen kein Wert gelegt. Nebenbei sind die Schößlinge für die Blattbleiche störend und werden deshalb immer beseitigt, obwohl nach meiner Meinung ein dichtbeblätterter Klump Dattelpalmen viel schöner ist, als der lange, dürre, krumme Stamm der einzelnen Dattelpalme. Hierzu kommt noch, daß die Eßdattelpalme künstlich befruchtet werden muß, damit auch alle weiblichen Blüten ihr Stäubchen Pollen bekommen. Zur Blütezeit steigen die Araber mit frischen, männlichen Blütenkolben auf die weiblichen Bäume und bepeitschen die weiblichen Blütenbüschel heftig damit. Aus dem Vorstehendem geht nach meiner Ansicht klar hervor, warum nur so vereinzelt Eßdattel- palmen an der Riviera gefunden werden, sie sind eben Zufallssämlinge. Neben der Ph. dactylifera ist Ph. canariensis die verbreitetste Palme im südlichen Europa. Kaum ein Garten längs der Küste des Mittel- meers ist ohne sie. Sie wird berufsmäßig zu zwei Zwecken an- gebaut, zum Wedelschnitt und zur Topfpflanzenkultur. — Die für den Schnitt der Canariensiswedel gezogenen Pflanzen werden in einem Abstand von etwa 2 m voneinander auf möglich leichtes und tiefgelegenes Land ausgepflanzt, das reichlich bewässert werden kann. Jede Pflanze gibt im Sommer etwa ein Dutzend Wedel, das ungefähr 2—3 Franken kostet; sie werden in Bündeln von meist zwei Dutzend in Leinen eingenäht und so über ganz Europa zur Trauer- binderei versandt. Da nur die jungen Blätter, die sich eben entfaltet haben, also noch völlig unbeschädigt und schön hellgrün sind, zum Schnitt verwendet werden können, so sehen solche Pflanzungen zum Schnitt der Wedel für den Laien recht traurig und kümmerlich aus.
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