. Die Gartenkunst . Villa d'Este zu Tivoli: Blick aut die Wasserorgel. Photogr. W. Arntz betritt einen Säulenhof, steigt wieder um ein Geschoß tiefer und gelangt auf einen dunklen Gang, von dessen fernem Ende blendendes Licht hereinströmt. Eine seit- liche Türe führt in einen kleinen Saal, der gewisser- maßen den Übergang zum Garten vermittelt dadurch, daß er mit einem Wandbrunnen aus Muscheln und Grottenstein geschmückt ist. Tritt man durch die Türe, so steht man überrascht auf dem hohen Podest des reizenden Treppenvorbaues. Unter dem Säulen- bogen schwebt der Blick hinaus, hinunter in die üb


. Die Gartenkunst . Villa d'Este zu Tivoli: Blick aut die Wasserorgel. Photogr. W. Arntz betritt einen Säulenhof, steigt wieder um ein Geschoß tiefer und gelangt auf einen dunklen Gang, von dessen fernem Ende blendendes Licht hereinströmt. Eine seit- liche Türe führt in einen kleinen Saal, der gewisser- maßen den Übergang zum Garten vermittelt dadurch, daß er mit einem Wandbrunnen aus Muscheln und Grottenstein geschmückt ist. Tritt man durch die Türe, so steht man überrascht auf dem hohen Podest des reizenden Treppenvorbaues. Unter dem Säulen- bogen schwebt der Blick hinaus, hinunter in die über- wältigende ruhevolle Harmonie des Bildes. Das wirkt so unmittelbar in seiner Geschlossenheit, enthält nichts Störendes, nichts, das erst herausgelöst oder verwunden werden müßte, daß der Blick immer wieder zu ihm hinabtaucht. Auch die Berge gegenüber, die Campagna links lenken ihn nicht ab; sie bilden den bescheiden zurücktretenden und doch unentbehrlichen Rahmen. Reißt man sich los und steigt die Stufen hinab, so kommt man auf die zweite Terrasse. Mit welcher Überlegung auf die Geschlossenheit des Gartens hingearbeitet ist, ohne ihn jedoch gegen die Außenwelt abzuschließen, davon zeugt hier auch der Bogenbau des Belvedere, der dem südwestlichen Ende der Terrasse im Anschluß an die obere Terrasse einen Abschluß gibt, ohne sie zu verriegeln. Denn durch den großen schönen Bogen hindurch strömt das Licht herein (der Garten hegt fast ganz im Schat- ten) und das Auge empfindet unbewußt den nötigen Zusammenhang mit der um- gebenden Weite, und bei stärkerer An- näherung umrahmt ihm der Bogen den Blick über die Campagna bis zur schim- mernden Peterskuppel und dem weit da- hinter blitzenden Meeressaum. Wiederum auf Treppen, auf ebenen und schrägen, ge- kreuzten Wegen, zwischen hohen Buchs und Lorbeer und Laurustinuswänden hin- durch, an Nischen und Brunnen vorüber, schließlich über eine Brücke gelangt man zu dem Rondell in der Mitte des Gar


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