. Allgemeine Biologie;. Selektion in reinen Linien 609 reiche Untersuchungen vorgenommen worden, deren Resultate alle mit unse- ren übereinstimmen. Ebenso haben die Experimente mit vegetativ vermehr- ten Organismen derartige übereinstim- mende Resultate ergeben; und sogar die am genauesten durchgeführten Selek- tionsversuche mit fremdbefruchtenden Pflanzen und Tieren bestätigen in schö- ner Weise unsere Auffassungen über die Unfähigkeit der Selektion, mehr zu lei- sten als eine Isolierung bzw. Trennung schon gegebener konstitutionell ver- schiedener Organismen: Selektion per- sönlich abweichen


. Allgemeine Biologie;. Selektion in reinen Linien 609 reiche Untersuchungen vorgenommen worden, deren Resultate alle mit unse- ren übereinstimmen. Ebenso haben die Experimente mit vegetativ vermehr- ten Organismen derartige übereinstim- mende Resultate ergeben; und sogar die am genauesten durchgeführten Selek- tionsversuche mit fremdbefruchtenden Pflanzen und Tieren bestätigen in schö- ner Weise unsere Auffassungen über die Unfähigkeit der Selektion, mehr zu lei- sten als eine Isolierung bzw. Trennung schon gegebener konstitutionell ver- schiedener Organismen: Selektion per- sönlich abweichenderlndividuen schafft somit nichts Neues; eine Verschiebung des ,,biologischen Typus" in der Selek- tionsrichtung ist niemals erwiesen. Eine kleine Auswahl der einschlä- gigen Forschungen möge hier erwähnt werden. Zunächst seien die Erfahrun- gen einiger für die Praxis arbeitenden Institutionen angeführt. Das berühmte schwedische Züchtungsinstitut inSvalöf hatte schon lange Erfahrungen ge- macht, die nicht gut in Einklang mit der älteren Auffassung der Selektions- wirkung standen. Durch die daselbst in den letzteren Jahren von Tedin und Nilsson-Ehle ausgeführten wissen- schaf thchen Arbeiten wird unsere Kritik der Selektionslehre sehr wesentlich ge- stützt; und dabei wurde auch näher nachgewiesen, daß gegebene Populatio- nen, etwa ein Hafer-, Gerste- oder Erb- senbestand viel zahlreichere ,,typische Formen" umfassen, also viel mehr heterogen sind, als man früher vermu- ten konnte. Sehr umfassende Untersuchungen verdanken wir Fruwirth, welcher mit selbstbefruchtenden Kulturpflanzen Resultate erhielt, die mit unseren stim- men. In seinen Versuchen traten — K. d. G. in. IV, Bd I AUg. Biologie or r^D'^^rxnr). Weitere Forschungen. A-E Fig. 2. Diagramm fünf reiner Linien {.4, B, C, D nnd E) von Bohnen, nach Längenmaß in Klassen geordnet und in Probierzylindem montiert. Die gleichwertigen Klassen der verschiedenen Linien sind senkrecht über- eina


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