Narkologie : ein Handbuch der Wissenschaft über allgemeine und lokale Schmerzbetäubung (Narkosen und Methoden der lokalen Anästhesie) : in 2 Bänden mit zahlreichen Abbildungen . loral- als eine Chloroform- — 477 — narkose. Es ist nach ineiueu UntersiKhuugeu «j-aiiz sicher, daß aus dem Chloral-hjdrat im Orgaiiismns Chloroform entsteht, und daß die Wirkung des Chloralsnur auf den im Blut entstandenen Chloroforniniengen beruht. Ich habe dieseAnsicht aus den nachher zu erläuternden Befunden erhalten. Auf diese Artkann man sich manche Erscheinungen in der Chloralnarkose erklären. Eskommen also in d


Narkologie : ein Handbuch der Wissenschaft über allgemeine und lokale Schmerzbetäubung (Narkosen und Methoden der lokalen Anästhesie) : in 2 Bänden mit zahlreichen Abbildungen . loral- als eine Chloroform- — 477 — narkose. Es ist nach ineiueu UntersiKhuugeu «j-aiiz sicher, daß aus dem Chloral-hjdrat im Orgaiiismns Chloroform entsteht, und daß die Wirkung des Chloralsnur auf den im Blut entstandenen Chloroforniniengen beruht. Ich habe dieseAnsicht aus den nachher zu erläuternden Befunden erhalten. Auf diese Artkann man sich manche Erscheinungen in der Chloralnarkose erklären. Eskommen also in die cerebralen Zentren Chloroformmengen, welche daselbstwirken und von dort wieder weitergeführt werden, um in den Lungen, Nierenund Drüsen wieder eliminiert zu werden. Es erklärt sich hieraus der Umstand,daß die Chloralnarkose nur sehr langsam auftritt, und daß es am besten wirkt,wenn man es direkt ins Blut odei- die Bauchhöhle bringt, während durchApplikation durch den Magen odei Darm Narkose nicht erreicht werden geschieht deshalb, weil vcm Magen und Daim aus nur wenig Chloral insgelangt, also zu wenig, um genügend Chloroform zu bilden, welches. Fla. 10 Blutdruckkurve während der Chloralhj^dratuarkose. bei dem fortwährenden Eliminieren von Chloroform durch die Lungen etc. ge-nügt, um Narkose zu erhalten. Man müßte zu diesem Zweck zu große Mengenvon Chloral in den Magen bringen, welche daselbst Schaden anrichten würden,wollte man Narkose erreichen. Somit ist es nur möglich, das Chloral intravenösoder peritoneal zu injizieren. Wenn man die Exspirationsluft der Tiere genausammelt und untersucht, kann man die darin enthaltenen geringen Mengen vonChloroform nachweisen. Die Umsetzung des Chlorals im Blute geht uicht schnellvor sich, sondern braucht längere Zeit, weshalb auch die Narkose langsam beginntund lange Zeit anhält. Man hat diese Theorie verworfen, Aveil es nicht geglückt war,in der Eespirationsluft Chloroform nachzuweisen. Dem entge


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