. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. XV, 24 DIE GARTENKUNST. 367 Garten boten. Während das üppig gehaltene Tor aus Mettmann, das ursprünglich für einen herrschaft- lichen Garten in Elberfeld bestimmt war, später aber vor der evangelischen Kirche der genannten Kreisstadt seinen Platz fand, ein reiches Spiel von Formen des Barock und des Rokoko zeigt, wird das Tor im Garten Bredt-Rübel, von den wuch- tigen Pfeilerknäufen abgesehen, durch eine klassizistische Haltung be- herrscht. Das ist umso interessanter, weil an dem Wohnhause der damals gerade sich vollziehende Übergang


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. XV, 24 DIE GARTENKUNST. 367 Garten boten. Während das üppig gehaltene Tor aus Mettmann, das ursprünglich für einen herrschaft- lichen Garten in Elberfeld bestimmt war, später aber vor der evangelischen Kirche der genannten Kreisstadt seinen Platz fand, ein reiches Spiel von Formen des Barock und des Rokoko zeigt, wird das Tor im Garten Bredt-Rübel, von den wuch- tigen Pfeilerknäufen abgesehen, durch eine klassizistische Haltung be- herrscht. Das ist umso interessanter, weil an dem Wohnhause der damals gerade sich vollziehende Übergang des Geschmackes vom Rokoko zum Louis Seize bereits dadurch nach- gewiesen ist, daß die Schnitzereien des beschieferten Fachwerkhauses durchaus noch im alten Stile ge- halten sind, während am Podest der ein Jahr später fertig gewordenen Freitreppe sich bereits Steinmetzar- beiten in einwandfreiem Louis Seize befinden. Dementsprechend wurde dem Tor, wie auch dem oben erwähn- ten Mauerfenster, das zum Auslug aus dem Garten auf die Straße diente, ebenfalls eine gemessenere Haltung gege- ben. Erwähnenswert ist, daß die schmiedeeiserne Arbeit der bergischen Gartentore mitunter Figuren enthielten, die auf die Bedeutung oder Entstehung des Anwesens, zu dem sie gehörten, hinwiesen. Das fand sich zum Beispiel an einem in der zweiten Hälfte des acht- zehnten Jahrhunderts errichteten Patrizierhause im Kampe zu Wupper- feld. Seine Erbauer waren die Kauf- herren und Schiffsreeder Gebrüder Mollenkott, die mit einem Schiffe namensNeutrality einen erfolgreichen Handel nach Indien unterhielten. Zur Erinnerung an dieses glückhafte Schiff ließen sie seine Umrisse in das reiche Schnörkelwerk des Tores verweben und seinen Namen nebst der Jahreszahl der Erbauung des Hauses darüber mit den Worten an- bringen : Neutrality annodomini 1780. Leider ist dieses Tor, das den Ein- gang zu einem Vorhofe des Hauses bildete, hinter dem sich ein herr- licher geradlinig angelegter Garten leis


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