. Lehrbuch der Intoxikationen . enfalls wieder rasch zurück. Sowohl imKraute als in den Samen befindet sich nach H. Haensel neben den Alkaloiden auch ätherisches Oel, aberfreilich sehr wenig, nämlich 0,077*/o im Kraute und 0,018°o in denSamen. — Das Alkaloidgemisch des Schierlings besteht aus Rechts-koniin , Methylkoniin , Konhydrin CgH^NO, Pseudo-konhydrin Cc^H^NO und y-Konicein C^H^gN. Das letztgenannte Al-kaloid, welches von Wolf fen st ein erst 1895 entdeckt worden ist, soll18mal giftiger als das Koniin sein. Die übrigen Nebenalkaloide sindweniger giftig als Koniin. Das Koniin
. Lehrbuch der Intoxikationen . enfalls wieder rasch zurück. Sowohl imKraute als in den Samen befindet sich nach H. Haensel neben den Alkaloiden auch ätherisches Oel, aberfreilich sehr wenig, nämlich 0,077*/o im Kraute und 0,018°o in denSamen. — Das Alkaloidgemisch des Schierlings besteht aus Rechts-koniin , Methylkoniin , Konhydrin CgH^NO, Pseudo-konhydrin Cc^H^NO und y-Konicein C^H^gN. Das letztgenannte Al-kaloid, welches von Wolf fen st ein erst 1895 entdeckt worden ist, soll18mal giftiger als das Koniin sein. Die übrigen Nebenalkaloide sindweniger giftig als Koniin. Das Koniin wurde von Ladenburg alsRechts-a-Propylpiperidin erkannt und konnte von ihm auch synthetischdargestellt werden. Nach de Sanctis findet sich im Holunder,d. h. in Stengeln und Blättern von Sambucus nigra (Caprifoliaceae)ein mit Koniin isomeres oder sogar identisches Alkaloid. (Zwei andereim Holunder enthaltene Gifte wurden S. 568 u. 839 bereits besprochen.)Während des Druckes dieser Zeilen kommt soeben die Nachricht, dass. Conium maculatum(nach Baülon). 1078 Nervengifte. Power &Tutin auch inAethusa Cynapium Koniin reine Koniin bildet eine farblose ölige Flüssigkeit, deren Mäuse-harngeruch besonders beim Verdünnen hervortritt. Wie Nikotin wirdes beim Aufbewahren unter Verharzung braun und dickflüssig midnimmt einen bitteren Geschmack an, den es anfangs gar nicht löst sich leicht in Alkohol, Aether, Aceton, aber weniger gut inChloroform. Es ist leicht oxydierbar. In kaltem Wasser ist es viellöslicher als in heissem. Die künstliche Darstellung kann vom Kadaverinausgehen. Die Salze des Koniins wie z. B. das salzsaure sind luft-beständige Krystalle. Das käufliche sogen. Koniin ist meist ein buntesGemisch der Schierlingsbasen und daher von sehr wechselnder Wirkung. Aet. Während, wie jedermann weiss, im Altertum der Schierlingsowohl zu Giftmord als Selbstmord häufig diente, gehören jetztsolche absichtliche Vergiftungen zu den gröss
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