. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur "Organographie der Pflanzen" . Fig. 110. Spirodela polyrrhiza. A junges Glied von unten: ein +- und ein —Glied als kleine Höcker angelegt. B (schwächer vergr.) altes Glied von unten: St Stiel des +- Gliedes, das —-Glied ist stehen geblieben. C Ganze Pflanze mit 4 Gliedern. IIa stehen gebliebenes —Glied. D Schema der Verzweigung. Viel auffallender als bei Lemna aber ist die Asymmetrie bei Spira- dela polyrrhiza. Fig. 110 stellt eine in Brasilien gesammelte Form dieser weitverbreiteten Pflanze
. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur "Organographie der Pflanzen" . Fig. 110. Spirodela polyrrhiza. A junges Glied von unten: ein +- und ein —Glied als kleine Höcker angelegt. B (schwächer vergr.) altes Glied von unten: St Stiel des +- Gliedes, das —-Glied ist stehen geblieben. C Ganze Pflanze mit 4 Gliedern. IIa stehen gebliebenes —Glied. D Schema der Verzweigung. Viel auffallender als bei Lemna aber ist die Asymmetrie bei Spira- dela polyrrhiza. Fig. 110 stellt eine in Brasilien gesammelte Form dieser weitverbreiteten Pflanze dar. Ob bei ihr die Asymmetrie eine durch die Wachstumsbedingungen geförderte war2), oder ob vielleicht Sp. polyrrhiza eine Sammelart darstellt, kann hier unerörtert bleiben3). Die Asymetrie trat schon in der Gestalt der Glieder deutlich hervor: sie besitzen eine breitere, mit zahlreicheren Nerven versehene Plus — und eine schmälere Minusseite. Nur die Plusseite brachte ein sich weiter entwickelndes und verzweigendes Glied hervor. Das auf der Minusseite angelegte war nur als ein kleiner Höcker — der sich aber in den unter- suchten Pflanzen nie weiter entwickelte — sichtbar (Fig. 110 A—C). Ob *) Die Wolffia-Arten können hier außer Betracht bleiben. Bezüglich der morpho- logischen Auffassung der Lemnaceen-Glieder sei auf des Verf.'s „Organographie" ver- wiesen. , . 2) Es ist ja leicht möglich, daß die Förderung des + -Gliedes bei bestimmten Be- dingungen stärker wird, als unter weniger günstigen. Bei der europäischen Form fand ich bis jetzt zwar ein Kleinerbleiben des — -Gliedes, nicht aber seine vollständige Unter- drückung wie bei der brasilianischen. 3) Die Glieder greifen an der Basis nach Art eines schildförmigen Blattes über den „Stiel" herüber, der größtenteils mit der Gliedbasis „verwachsen" ist.
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