Lehrbuch der Physiologie des Menschen . n müssen, von wo aus sie in ähn-licher Weise durch motorische Nervenbeeinflusst werden, wie die pupillen-verengenden sympathischen Faserndurch den Oculomotorius. Die Exi-stenz jener motorischen Nerven hatB u d g e x) nachgewiesen, wenn auchihr Centrum bis auf den heutigen Tagunbekannt geblieben ist. B u d g ezeigte, dass diese Fasern in den vorde-ren Wurzeln der beiden letzten Cer-vicalnerven das Rückenmark verlas-sen und mit den Rami communicanteszum Halssympathicus gelangen. Denndie elektrische Reizung jener Wur-zeln bewirkt Pupillenerweiterung undihre


Lehrbuch der Physiologie des Menschen . n müssen, von wo aus sie in ähn-licher Weise durch motorische Nervenbeeinflusst werden, wie die pupillen-verengenden sympathischen Faserndurch den Oculomotorius. Die Exi-stenz jener motorischen Nerven hatB u d g e x) nachgewiesen, wenn auchihr Centrum bis auf den heutigen Tagunbekannt geblieben ist. B u d g ezeigte, dass diese Fasern in den vorde-ren Wurzeln der beiden letzten Cer-vicalnerven das Rückenmark verlas-sen und mit den Rami communicanteszum Halssympathicus gelangen. Denndie elektrische Reizung jener Wur-zeln bewirkt Pupillenerweiterung undihre Durchschneidung Pupillenver-engerung in derselben Weise wie dieReizung und Durchschneidung desHalssympathicus. Wo nun aber die Centren dieser motori-schen Nerven im Rückenmark oder Gehirn zu suchen sind,darüber sind die Autoren trotz sehr zahlreicher Experi-mente noch nicht einig. Anatomisch konnte bisher nochnie ein solches Centrum nachgewiesen werden. Für seine Lageim Rückenmark scheinen gewisse pathologische Befunde zu spre-. Nach E d i n g e r. i) J. Budge, Ueber die Bewegung der Iris. Braunschweig 1855. S. von neueren Arbeiten L. Bach und Hans Meyer, Arch. f. Ophthal-mologie. Bd. 55, S. 414. 1903. Dort auch die frühere Litteratur citirt. Iris. I05 chen, auf welche näher einzugehen mich hier viel zu weit führenwü) Es ist bei diesen pathologischen Befunden stets zubedenken, dass es sich ebensowohl um Unterbrechungenvon Leitungsbahnen handeln kann wie um Verletzungenvon Centren. Die Irismuskeln sind die einzigen glatten Muskeln an unseremKörper, deren Function wir direct mit den Augen beobachtenkönnen. Hier gewinnen wir einen unmittelbaren Einblick in dassonst so verborgene Spiel des sympathischen und des cerebro-spinalen Nervensystems. Deshalb ist die Beobachtung der Irisvon so hohem diagnostischem Werthe und wird es in Zukunftnoch mehr werden in dem Maasse, als unsere Kenntnisse vondem Bau des Nervensystems, von der Lage der Centren und demVerlau


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