. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. i6o Dr. O. Finsch. [416] Nach Kotzebue waren die nur kleinen Canus, ohne Mast und Segel, von Meschid >^aus lauter kleinen ßrettchen zusammengeflickt«, also ganz wie dies auf den Gilberts geschieht, wahrscheinlich wegen Mangel an Brotfruchtbaum. Die Abbildung von Choris (Radak, PI. IV) zeigt ein solches kleines Canu von Meschid. Charakteristisch, aber nicht eigenthümlich für die Marshall-Canus ist die Un- gleichheit der Seiten. Während die dem Ausleger zugekehrte Seite sich sanft bauchig run


. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. i6o Dr. O. Finsch. [416] Nach Kotzebue waren die nur kleinen Canus, ohne Mast und Segel, von Meschid >^aus lauter kleinen ßrettchen zusammengeflickt«, also ganz wie dies auf den Gilberts geschieht, wahrscheinlich wegen Mangel an Brotfruchtbaum. Die Abbildung von Choris (Radak, PI. IV) zeigt ein solches kleines Canu von Meschid. Charakteristisch, aber nicht eigenthümlich für die Marshall-Canus ist die Un- gleichheit der Seiten. Während die dem Ausleger zugekehrte Seite sich sanft bauchig rundet, also convex gearbeitet ist, verläuft die entgegengesetzte fast gerade (vgl, Fig. 24), Ohne diese ingeniöse Einrichtung würde das Fahrzeug in Folge des einseitigen, weit abstehenden Auslegers nicht gerade, sondern in grossen Bogen laufen. Die einzelnen Theile des Canus sind mittelst Bohrlöchern und Stricken aus Cocosfaser zusammen- gebunden; zum Dichten werden Streifen Pandanus-El&n zwischen die einzelnen Holz- theile gelegt. Es ist mir nicht mehr erinnerlich, ob die Fugen auch noch mit Harz Fig. Segelcanu von den Marshall-Inseln, Seitenansicht. Dschalut. (»Ijur«) verschmiert werden, was ja der Brotfruchtbaum liefert. Das Canu trägt ein sehr schweres Auslegergeschirr mit einem schweren .\uslegerbalken (Balancier) von der Länge des Kiels, der in eigenthümlicher Weise mit den sechs Querhölzern verbunden ist. Ueber die etwas höhere Mitte des Fahrzeuges läuft eine breite Plattform (»Bedak«, :j>Hängeboden«: Chamisso) aus Brettern, welche an der dem Ausleger gegenständigen Seite (»Rong«), wie beim centralcarolinischen Canu, ansehnlich weit übersteht und zuweilen so gross ist, dass an jeder Seite eine kleine Hütte errichtet werden kann. Sie wird aus Pandanus-Blait gebaut und ist gross genug, um 5—6 Personen dicht zusam- mengedrängt nothdürftige Unterkunft zu gewähren. Das Canu führt einen Mast und ein grosses lateinisches Segel, das mit


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