. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. Turgorbewegungen. 31 der Innenluft bedingt ist. Verändert sich der Innendruck oder „Turgor" der Zelle, so können die Wände (innerhalb gewisser Grenzen) nachgeben, ähnlich wie der Gummiballon kleiner oder größer A\'ird, je nachdem Luft herausgelassen oder hineingeblasen wird. Wenn nun ein Pflanzenorgan aus solchen Zellen mit elastischen Wänden besteht, und der Wassergehalt je nach den äußeren Um- ständen wechselt, so kann das Volumen sich recht merklich ver- ändern. Je nach den sonstigen Bedingungen kann dabei eine Ver- kürzung und Verlängerung in


. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. Turgorbewegungen. 31 der Innenluft bedingt ist. Verändert sich der Innendruck oder „Turgor" der Zelle, so können die Wände (innerhalb gewisser Grenzen) nachgeben, ähnlich wie der Gummiballon kleiner oder größer A\'ird, je nachdem Luft herausgelassen oder hineingeblasen wird. Wenn nun ein Pflanzenorgan aus solchen Zellen mit elastischen Wänden besteht, und der Wassergehalt je nach den äußeren Um- ständen wechselt, so kann das Volumen sich recht merklich ver- ändern. Je nach den sonstigen Bedingungen kann dabei eine Ver- kürzung und Verlängerung in einer bestimmten Richtung oder auch eine Krümmung und sonstige Form Veränderung entstehen. Der erster\^'ähnte Fall der geradlinigen Turgorbewegung ist bei gewissen reizbaren Staub- fäden zu finden, bei denen eine weitgehende elastische Dehnung in der Längsrichtung besteht. Äußere Anstöße, die eine Tur- gorsenkung veranlassen, z. B. verschiedene Reize, bewirken demnach eine merkliche Ver- kürzung. (Vergl. S. 232.) Weit verbreiteter sind aber die durch Turgoränderung be- wirkten Krümmungsbewegun- gen, wie sie vor allem die sogen. Gelenkpolster der Blätter als be- sondere Bewegungsorgane aus- zeichnen. Sie kommen in großer Verbreitung bei den Legumi- nosen und Oxalideen, aber auch sonst vielfach vor und ver- mitteln deren Schlaf- und Reiz- bewegungen. Die Polster sind annähernd zylinderförmige Ge- bilde, die am Grunde der Blätter oder den Ansatzstellen der Teil- blättchen sitzen und sich in Gestalt und Farbe vom Blattstiel ab- heben (Abb. 12). Sie vermögen sich dadurch zu krümmen, daß Ober- und Unterseite durch ungleiche Verschiebung des Innendruckes der Zellen ihr Volumen verändern. Wird z. B. das der oberen Polsterhälfte größer, so muß sich das Gelenk nach unten biegen und ein daran sitzendes Blatt sich senken usf. In welcher Weise bei der Bewegung in den Zellen der Gelenk- polster der veränderte Innendruck (Turgor) zustande kommt, dar


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