Archive image from page 119 of Die Physiologie des Kreislaufes (1921). Die Physiologie des Kreislaufes diephysiologiede02tige Year: 1921 108 Die Innervation des Herzens. Aus diesen Erfahrungen folgt also unbedingt, daß etwa an der Grenze zwischen Vorhof und Kammer ein Gewebe sich findet, das mit einem verhältnis- mäßig großen Grade von Automatie ausgerüstet ist. In früheren Zeiten bezog man allgemein diese Eigenschaft auf das Biddersche Ganglion, und H. Munk1 glaubte dafür einen Beweis erbracht zu haben, als er fand, daß eine ,,einfache mechanische Reizung', welche an der Mitte des oberen Ka


Archive image from page 119 of Die Physiologie des Kreislaufes (1921). Die Physiologie des Kreislaufes diephysiologiede02tige Year: 1921 108 Die Innervation des Herzens. Aus diesen Erfahrungen folgt also unbedingt, daß etwa an der Grenze zwischen Vorhof und Kammer ein Gewebe sich findet, das mit einem verhältnis- mäßig großen Grade von Automatie ausgerüstet ist. In früheren Zeiten bezog man allgemein diese Eigenschaft auf das Biddersche Ganglion, und H. Munk1 glaubte dafür einen Beweis erbracht zu haben, als er fand, daß eine ,,einfache mechanische Reizung', welche an der Mitte des oberen Kammerrandes angebracht wurde, eine ganze Reihe von Pulsationen hervorbrachte. Bc --MT K Fig. 202. Der Atrioventrikulartrichter {MT) des Froschherzens. Nach W. Ewald. VH, Vorhöfe; BG, Bidders Ganglion; SchW, Scheidewand; Bc, Bulbus cordis; K, Klappen; F, Faden im Stich- kanal; MT, Atrioventrikulartrichter. Indessen wies W. Ewald2 durch systematisch ausgeführte Nadelstiche mit nachfolgender mikroskopischer Untersuchung — der Ort des Stiches wurde durch einen in die Nadel eingefädelten und im Herzen verbleibenden Kokonfaden ge- kennzeichnet —, daß die betreffende Reihe von Pulsationen nicht durch die Erregung des Bidderschen Ganglions hervorgerufen wurde, denn unter sämt- lichen 29 Präparaten zeigten nur zwei eine Verletzung von Ganglienzellen. In den anderen Fällen lagen die Ganglienzellen hoch über dem Faden, so daß auch an eine Reizung derselben durch Zerrung u. dgl. kaum zu denken war (Fig. 202). 1 H. Munk, Arch. f. Anat. u. Physiol., physiol. Abt., 1878, S. 569. 2 W. Ewald, Arch. f. d. ges. Physiol., 91, S. 21; 1902.


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