. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. D. Schulz: Das Leben der Süsswasserkrabbe im Aquarium. 493 doch konnte ich ihnen nicht helfen, sie mussten sich diese Kost gefallen lassen, da besonders im Winter nicht so gut andere zu beschaffen war. Auch Wasserkäfer- sowie Libellen- und Käferlarven sind ihnen ge- nehm, und sie machen geschickt Jagd auf diese Tiere. Es ist ein drolliger Anblick, sie bei ihrer Mahlzeit zu beobachten, wie ge- schickt sie ihre Beute zwischen den Scheren halten und zum Maule führen. Als ich ihnen einmal eine Pfahlmuschel servierte, rissen sie erst davor aus, nach eini
. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. D. Schulz: Das Leben der Süsswasserkrabbe im Aquarium. 493 doch konnte ich ihnen nicht helfen, sie mussten sich diese Kost gefallen lassen, da besonders im Winter nicht so gut andere zu beschaffen war. Auch Wasserkäfer- sowie Libellen- und Käferlarven sind ihnen ge- nehm, und sie machen geschickt Jagd auf diese Tiere. Es ist ein drolliger Anblick, sie bei ihrer Mahlzeit zu beobachten, wie ge- schickt sie ihre Beute zwischen den Scheren halten und zum Maule führen. Als ich ihnen einmal eine Pfahlmuschel servierte, rissen sie erst davor aus, nach einiger Zeit nahten sie sich langsam, misstrauisch das unheim- liche Geschöpf betrachtend, um endlich ein Stückchen Fleisch abzuzwicken und zu kosten. Doch sofort Hessen alle beide das Stückchen fallen und ver- schwanden schleunigst in ihrer Höhle; es hatte ihnen also nicht geschmeckt, und hütete ich mich, sie nochmals mit solchem Ver- such zu kränken. Sie waren nach und nach so zutraulich geworden, dass ich sie manch- mal aus ihrem Behälter nahm und auf einen grossen Tisch setzte, da liefen sie seitwärts und rückwärts mit ganz fabel- hafter Geschwindigkeit, so dass man oft nicht schnell genug zu- fassen konnte, um sie vor einem Sturz vom Tische herab zu be- wahren. Im Winter stellte ich das Aquarium in ein massig warmes Zimmer, während es im Sommer in ein er Stube steht, wo Tag undNacht die Fenster offenbleiben. Gegen Ende des August Hessen sich plötzlich meine Krabben nicht mehr so oft sehen, auch holten sie sich kein Futter mehr, so dass ich fürchtete, sie seien krank geworden. Eines Tages liegt der grössere von ihnen leblos vor dem Sandwall, und als ich erschreckt näher nachschaue, bemerke ich noch zwei Krabben zwischen den Steinen, eine davon herrlich lachsfarben und lila. Nun wurde mir des Rätsels Lösung klar: „Schnapp" hatte sich gehäutet. Er war buchstäblich aus der Haut gefahren und hatte dies so kunstvoll fertiggebracht, dass nichts verletz
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