. Der Fichten- und Kiefernkreuzschnabel. 253 Schnäbel eigentlich im Sommer brüten (selbst während der Mauser), in Samenjahren aber im Winter, ist nur das Resultat vereinzelter Beobachtungen. Forstliche Bedeutung und Begegnung. Die Kreuzschnäbel verkürzen die Samenernte, besonders L. pityopsittacus Bchst. in Kiefern, noch dazu in Jahren, v?o die Zapfen sparsam sind. Indem sie an den Zweigen (meist in den höchsten) herumklettern, beissen sie den Zapfen an seinem Stiele ab, tragen ihn an eine geeignete Stelle des Baumes und öffnen mit ihren hebelartig angesetzten Schnabelspitzen die Schuppen so g


. Der Fichten- und Kiefernkreuzschnabel. 253 Schnäbel eigentlich im Sommer brüten (selbst während der Mauser), in Samenjahren aber im Winter, ist nur das Resultat vereinzelter Beobachtungen. Forstliche Bedeutung und Begegnung. Die Kreuzschnäbel verkürzen die Samenernte, besonders L. pityopsittacus Bchst. in Kiefern, noch dazu in Jahren, v?o die Zapfen sparsam sind. Indem sie an den Zweigen (meist in den höchsten) herumklettern, beissen sie den Zapfen an seinem Stiele ab, tragen ihn an eine geeignete Stelle des Baumes und öffnen mit ihren hebelartig angesetzten Schnabelspitzen die Schuppen so geschickt, dass sie die Samen leicht herausnehmen können. So findet man zuweilen unter einem Baume die Ueberreste der vom Spechte zerstörten (ganz zermeisselteu), vom Eichkätzchen herabge- worfenen (zernagten und zerstückelten) und vom Kreuzschnabel geöffneten Zapfen, welche letzteren noch ihre (nur wenig benagten) Schuppen und nur kleine Oeffnungen haben (s. Holzschnitt). Es fallen aber auch viele uneröffnete Zapfen herunter. — Dem Fichtenkreuz- schnabel (curvirostra L.) sind die Kiefernzapfen etwas zu fest. — Beide Arten nehmen in Ermangelung von Zapfen auch allerlei andere Früchte, Hainbuchen, Ahorn, Ebereschen, Elz- beeren etc., ja auch Disteln, Kletten, und in der Gefangenschaft das ge- wöhnliche Vogelfutter. Insecten fressen sie, wie ihre Verwandten, auch; nach Brehm besonders Blattläuse. Altum berichtet vom Fichtenkreuzschnabel, dass er 1866 in den Gärten von Münster, wo er sich in grossen Massen einfand, den Schaden, den er an den Baumfrüchten brachte, durch Verzehren von Blattläusen au den Obstbäumen wieder gut machte. — Wo die Kreuz- schnäbel auf Saatbeete einfallen und Samenlappen abbeissen, wie das um Neustadt an Buchen beobachtet wurde, thun sie bedeutenden Schaden. Eine Vertilgung ist zwar leicht ausführbar, da die Kreuzschnäbel sehr vertraut sind und sich in Massen schiessen oder mit der Leimruthe oder in Dohnen etc. fangen lassen. Da


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