Handbuch der Augenheilkunde . wählen; sehr verdünnte Stellen der Bulbus-kapsel, in denen der Faden eine atrophische, zur Einleitung eines eitrigenProcesses nicht genug Material liefernde Stelle der Choroidea treffen würde,hat man zu vermeiden. Der Faden wird nur lose geknüpft, dicht am Knotenabgeschnitten und Druckverband angelegt. Beim ersten Zeichen von Panophthalmitis (Chemosis, leichter Vor-treibung des Augapfels und beschränkter Beweglichkeit) zieht man denFaden aus und macht warme Umschläge. Nach Verlauf von 14 Tagen bis3 Wochen hat sich die Empfindlichkeit des Stumpfes verloren und dieA


Handbuch der Augenheilkunde . wählen; sehr verdünnte Stellen der Bulbus-kapsel, in denen der Faden eine atrophische, zur Einleitung eines eitrigenProcesses nicht genug Material liefernde Stelle der Choroidea treffen würde,hat man zu vermeiden. Der Faden wird nur lose geknüpft, dicht am Knotenabgeschnitten und Druckverband angelegt. Beim ersten Zeichen von Panophthalmitis (Chemosis, leichter Vor-treibung des Augapfels und beschränkter Beweglichkeit) zieht man denFaden aus und macht warme Umschläge. Nach Verlauf von 14 Tagen bis3 Wochen hat sich die Empfindlichkeit des Stumpfes verloren und dieAtrophie ist fertig. c)Enucleatio bulbi. Wenn das Staphylom von heftigen Ciliar-schmerzen begleitet, das Auge Sitz einer schleichenden Entzündung ist unddas andere Auge in Mitleidenschaft gezogen zu werden droht, ist dieEnucleatio bulbi nach dem von Bonnet angegebenen Verfahren indicirt. Nachdem der Kranke gelagert und chloroformirt ist, hebt man dieConjunctiva über der Insertion des Kectus internus zu einer Falte auf,. Fig. 37. Enucleatio bulbi. schneidet mit der krummen Scheere in dieselbe ein, gleitet mit der Spitzeder letztern unter die Conjunctiva und trennt das subconjunctivale Gewebein ausgiebiger Weise. Nun bringt man einen Schielhaken unter den Muskel-ansatz und durchschneidet die Sehne hart an der Sclera: hierauf fährt — 124 — man mit der Durchtrennung der Conjunctiva hart um die Hornhaut fort,bis zum nächsten Musculus rectus, den man in gleicher Weise von derSclera ablöst und so der Reihe nach weiter, bis alle vier Recti durch-schnitten sind. Nun fasst man den Augapfel mit einer ziemlich starken Pincette, dieman auf die Sclera neben der zu diesem Zweck geschonten Insertion desRectus internus oder externus aufsetzt, und indem man das Auge so vielwie möglich seitwärts rollt und nach vorn zieht, gleitet man mit dergeschlossenen grossen Cooperschen Scheere dem Bulbus entlang bis zumNerv, opticus, den man mit einem Scheerenschlage durchtrennt. (Fig. 37.) S


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