Albrecht Dürer's Aufenthalt in Basel 1492-1494 . wie viel enger sind aber nicht die durch keinen Formschneidermisshandelten Terenzbilder mit Schongauer verwancit! Es waren vornehmlich die spätesten Werke Schongauers, welcheden jungen Nürnberger bestimmt haben ; der Folge der klugen und thörichtenJungfrauen hat er z. B. seine Mädchen-Tvpen mit dem jugendhchen, etwasbreiten Gesichtchen, mit dem eigenthümlich vorgestreckten Kinn, denrunden Augen und den aufgesteckten Haarzöpfen entnommen; nur seltenhat er aber die fremden Motive sklavisch benutzt. Eigentliche Copiennach Schongauer sind in den frü


Albrecht Dürer's Aufenthalt in Basel 1492-1494 . wie viel enger sind aber nicht die durch keinen Formschneidermisshandelten Terenzbilder mit Schongauer verwancit! Es waren vornehmlich die spätesten Werke Schongauers, welcheden jungen Nürnberger bestimmt haben ; der Folge der klugen und thörichtenJungfrauen hat er z. B. seine Mädchen-Tvpen mit dem jugendhchen, etwasbreiten Gesichtchen, mit dem eigenthümlich vorgestreckten Kinn, denrunden Augen und den aufgesteckten Haarzöpfen entnommen; nur seltenhat er aber die fremden Motive sklavisch benutzt. Eigentliche Copiennach Schongauer sind in den frühsten Werken Dürers schwer nachzu-weisen. Ausser der oben angeführten Federzeichnung der »Darstellungim Tempel« vermag ich nur noch eine Figur aus der »Marter Johannis«in der Apocalypse zu nennen: der zu äusserst rechts an der Brüstunglehnende Landsknecht, der sein Gesicht in die rechte Hand stützt, ist ^i) Studien zur Kunstgeschichte 173. 86) a. a. O 1, 65. 87) Geschichte des deutschen Kupferstichs und Holzschnitts pag. 80. 45. dirccte Copie nach einem Blatt der Wappen-(1? ^i^^^ i^^^^ ? ^olge Schongauers (B. 102). Den Typus dieses Landsknechts hat Dürer ganz unver-ändert aus seinem Jugendwerk, den Terenz-bildern übergenommen. Der iVIeister hatteihn auf den Holzstöcken oftmals und zwarunter verschiedenen Bezeichnungen ver-werthet,, z. B. als Pamphilus in Act IIISc. 5 und Act V Sc. 3 der »Andria;« alsChremes in Act III Sc. 3 und Act I\ Sc. 7des »Eunuchen.« In der Apocalypse ver-wandte er ihn z. B. auf dem Holzschnitt desbabylonischen Weibes als den aufs Schwertsich stützenden Landsknecht, der nach demUngethüm hinüberschieh; in der »grossenPassion << als den zu äusserst rechts stehenden Krieger der Eccehomo-Scene;unter den Kupferstichen treffen wir ihn u. A. als »kleinen Postreiter«(B. 80); unter den Zeichnungen: auf dem oben angeführten Berliner-Blatt des reitenden Paares (Lippmann Nr. 3), wo sogar seine Trachtgenau dieselbe ist, wie auf de


Size: 2447px × 1022px
Photo credit: © The Reading Room / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, booksubjectdreralb, bookyear1892