Archive image from page 239 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 U6 DIE GARTENKUNST. XII, 9 Villa Aldobrandini: Die Terrasse hinter dem Casino und das Ende der Kaskade. trägt, erst zur Geltung, wenn man von der Terrasse zu ihr herunterschaut. Sie ist überhaupt auf den Blick von oben, vom ersten Brunnen der Kaskade aus be- ginnend, berechnet; sie paßt gerade in den von den Baumwänden gebildeten Rah- men. Von der Terrasse selbst wiederum, der man auf dem Bilde (vergl. Abb. Seite 146 oben) unverhohlene Bewunde- rung schenkt, muß berichtet werden, daß sie
Archive image from page 239 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 U6 DIE GARTENKUNST. XII, 9 Villa Aldobrandini: Die Terrasse hinter dem Casino und das Ende der Kaskade. trägt, erst zur Geltung, wenn man von der Terrasse zu ihr herunterschaut. Sie ist überhaupt auf den Blick von oben, vom ersten Brunnen der Kaskade aus be- ginnend, berechnet; sie paßt gerade in den von den Baumwänden gebildeten Rah- men. Von der Terrasse selbst wiederum, der man auf dem Bilde (vergl. Abb. Seite 146 oben) unverhohlene Bewunde- rung schenkt, muß berichtet werden, daß sie in Wirklich- keit durch ihre Flüchtigkeit und Formenroheit tief ent- täuscht; und doch muß man auch bei ihr den großen Zug und die Sicherheit in den Ver- hältnissen bewundern. Dem Einwand, daß es bei Garten- architekturen und Skulpturen nicht so sehr auf die Güte an- komme, kann man nur erwi- dern, daß jedes Kunstwerk das geben muß, was es verspricht. Reichtum trägt das Gebot der Gediegenheit in sich, wenn er nicht zum Abscheu werden soll. Reichen dazu die Mittel nicht, so beschränkte man sich auf das Einfache und Einfach- ste. Aber jedes so schön in seinem Charakter als möglich. Wir wollen nicht Talmi im Garten. Grobgearbeitete For- men können schön sein. Es können aber auch fein gear- beitete Formen sehr roh oder verroht sein und damit ab- stoßend. Steigt man der Kas- kade entlang nach oben, so be- merkt man wie die Architek- turen und Skulpturen immer gröber werden und den Über- gang zum freien Wald ver- mitteln. Dort zeigt sich auch im Figurenschmuck d. h. der Tracht der Figuren schon die Naturschwärmerei oder viel- mehr die Schwärmerei für das Ländliche. — Auch hier wäre noch vieles zu erwähnen an lunzelheiten, von den Zier- gärten , Baumpflanzungen, Brunnen usw. Es würde aber zu weit führen. Von den übrigen Villen ist die Villa P a 11 a v i c i n i sehr verändert. Sie hat eine prächtige Lage und wunder- Das Partere ist modernisiert,
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