. Elektrophysiologie. 794 Die elektrischen Fische. dessen sich schon 1797 Galvani und später auch Mattencci bei Versuchen an Zitterrochen bedienten. Du Bois-Reymond con- struirte dann den sogenannten „F r o s c h w e c k e r" (Fig. 268 F W), indem er durch zwei in das Wasser des Fischbehälters eingetauchte Elektroden einen Theil des durch die Wassermasse sich ergiessenden Schlages ableitete und dem Nerv des stromprüfenden Schenkels zuführte, dessen Muskel durch seine Zuckung einen Glockenschlag erzeugte, wodurch jede erfolgte Entladung des Organes mit Sicherheit angezeigt wird. Es gelingt


. Elektrophysiologie. 794 Die elektrischen Fische. dessen sich schon 1797 Galvani und später auch Mattencci bei Versuchen an Zitterrochen bedienten. Du Bois-Reymond con- struirte dann den sogenannten „F r o s c h w e c k e r" (Fig. 268 F W), indem er durch zwei in das Wasser des Fischbehälters eingetauchte Elektroden einen Theil des durch die Wassermasse sich ergiessenden Schlages ableitete und dem Nerv des stromprüfenden Schenkels zuführte, dessen Muskel durch seine Zuckung einen Glockenschlag erzeugte, wodurch jede erfolgte Entladung des Organes mit Sicherheit angezeigt wird. Es gelingt auf diese Weise, sehr einfach und mit grösster Sicherheit die elektrische Thätigkeit eines im Wasser be- findlichen Fisches stundenlang zu über- wachen. Neuerdings be- diente sich Schön- 1 e i n (30) zu gleichem Zwecke mit bestem Erfolge des Telephons, dessen eines Ende mit einer auf dem Boden des Fischbassins lie- genden Bleiplatte lei- tend verbunden wird, während der andere Poldraht in einer zwei- ten kleinerenBleiplatte endet, die ins Wasser taucht. Auch bei schwachen Thieren (T o r p e d o) fand Schönlein die Schlä- ge hinreichend kräftig, um das ganze 1 X 0,4 X 0,3 m messende Bassin mit telephonisch hörbaren Stromcurven zu erfüllen. Man er- fährt so, dass die Thiere bisweilen auch ohne nachweisbare directe Reizung spontan schla- gen, insbesondere bei Annäherung anderer Thiere, oder der Auffangeplatte. In der Regel erfolgt aber eine wirksame Entladung nur bei Berührung oder in anderer Weise vermittelter Erregung. Dabei ist wenigstens beim Zitteraal und nach Du Bois-Reymond's Erfahrungen auch beim Zitterwels der Ort der Reizung für den Erfolg keineswegs gleich- giltig. Besonders unempfindlich scheinen an dem letzterwähnten Fisch die Bartfäden zu sein, deren Reizung kaum jemals eine Entladung bewirkt. Auch in Bezug auf die erforderliche Stärke des einwirkenden Reizes machen sich grosse Verschiedenheiten bemerkbar. Bisweilen, schon auf den leisesten Ei


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