. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. J. J. TlKKANKN. ^k>. ver Weise gehen ihnen die Worte geschrieben ans dem Munde hervor. Ein Jüngling ruft aus: „Sielie die Schwalbe", ein bärtiger Mann antwortet: „Ja, bei Herkules", der dritte, ein halberwachsener Knabe, stimmt mit den Worten „Wahrlich, so ist es" ein, und für seine eigene Rechnung scheint der Künstler die Reflexion hin- zugefügt zu haben: „Also, der Frühling ist schon da!" ') Bereits in den homerischen Epen bedeutet „vielgezeigt" (i<Qtaf[ç) so viel als sehr berühmt (Sitti.: Gebärden der Griec
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. J. J. TlKKANKN. ^k>. ver Weise gehen ihnen die Worte geschrieben ans dem Munde hervor. Ein Jüngling ruft aus: „Sielie die Schwalbe", ein bärtiger Mann antwortet: „Ja, bei Herkules", der dritte, ein halberwachsener Knabe, stimmt mit den Worten „Wahrlich, so ist es" ein, und für seine eigene Rechnung scheint der Künstler die Reflexion hin- zugefügt zu haben: „Also, der Frühling ist schon da!" ') Bereits in den homerischen Epen bedeutet „vielgezeigt" (i<Qtaf[ç) so viel als sehr berühmt (Sitti.: Gebärden der Griechen und Römer, S. 52). Man darf sich vorstellen, dass beim Aufmerk- sammaclien — auf Berühmtlieiten, wie sonst auf irgend etwas — der Spre- chende sich zumeist dem Angeredeten zuwendet. Wenn sich aber die Be- wunderung aus einem spontanen Im- puls oder absichtlich — in der Foi'm schmeichelnder Aufmerksamkeit oder Huldigung oder gar als eine förmliche Akklamation — im Zeigen ausspricht, so gehen Handbewe- gung und Blick gewiss in einer und derselben Richtung. Aus der Kunst verschiedener Zeiten fülire ich einige Beispiele an. Auf einem griechischen Vasengemälde frei- schönen Stils in München nimmt ein junger Mann („Bellerophon") seine Braut entgegen {Abb. JOS; nach Baumeister I, S. 303); da- neben steht sein Freund und zeigt ganz aus der Nähe auf die junge Fi-au. So auch der neben Zeus stehende Eros auf die wegen des drohenden Perserkrieges betrübte „Hellas", auf der grossen Darius-Vase in Neapel (ibid., Taf. G) — in welch letztgenanntem Falle die Gebärde jedoch vielleicht mehr Teilnahme an dem Geschick der Bedrohten als Bewunderung enthält. Ein reiner Huldigungsgestus ist das den Erlöser betreffende Zeigen des aufwartenden Engels auf dem karolingischen, wahrscheinlich Abb. 102. ? aber ein hellenistisch-frühchristliches Vorbild wiederholenden, fünfteiligen Elfenbeindiptychonblatt aus Lorsch im Vatikan (Gakrücci VI, 457, 2)
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