. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die PsalterillustratuiH im Mittelalter. 43 Fig. 5S. mit Bezug auf Ps. XCI, 11: „Aber mein Honi Avird erhöhet werden, wie eines Einhorns", vor einer sitzenden Frau steht und seine Vorderpfote auf ihren Schooss legt (schon in Chlud., Fig. 58; u. noch in dem russ. Psalt. v. Ende d. XVII. Jahrh.). Denn oben erscheint ein Madonnenbild — zur Bestätigung, dass die Frau die AllerheiUgste ist, unten Johannes Chrysostomos lehrend, dass das Einhorn der Sohn Gottes ist ^). Eine tiefere Mystik, als in den erwähnten Beispielen, finden wir jedoch in der D


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die PsalterillustratuiH im Mittelalter. 43 Fig. 5S. mit Bezug auf Ps. XCI, 11: „Aber mein Honi Avird erhöhet werden, wie eines Einhorns", vor einer sitzenden Frau steht und seine Vorderpfote auf ihren Schooss legt (schon in Chlud., Fig. 58; u. noch in dem russ. Psalt. v. Ende d. XVII. Jahrh.). Denn oben erscheint ein Madonnenbild — zur Bestätigung, dass die Frau die AllerheiUgste ist, unten Johannes Chrysostomos lehrend, dass das Einhorn der Sohn Gottes ist ^). Eine tiefere Mystik, als in den erwähnten Beispielen, finden wir jedoch in der Darstellung Zions, des heiligen Berges, der Wohnstätte Gottes. „Die Tochter Zion" der Propheten wurde nämlich für die cluistliche Auffassung zu der Gottesgebä- rerin. „Derjenige wird niclit irren", heisst es in einem Theodoretos-Codex "), „welcher den Berg als die Mutter Gottes auffasst, weil ja Gott in ihr wohnte", und der Patriarch Tarasios'^) nennt in seiner Rede über die Darbringung Maria im Tem- pel *) die Jungfrau mit den Worten des LXVII. Ps. (V. 16): „mons pinguis et coagulatus". Am Vorabend ikrer Geburtsfeier wird sie in den morgenländischen Kirchen mit den Worten: „Heil dir, du heiliger Berg",^) in einem Kanon des Hymnogra- phen Joseph (IX. Jahrh.) geradezu mit: „Heil dir, du fetter Berg" "^), begrüsst. Auch kommen die auf Zion bezüglichen Stellen des Psalters in den Kanones (Hymnen), Antiphonen, Prokimenen, Koinoniken, Stichen und ausgewählten Psalmen an den Festen der Jungfrau (Geburt: 8. Sept.; Darbringung: 21. Nov.; Verkündigung: 25. März; Entschlafen: 15. Aug.) reichlich Das Eiiiliorn und die Jungfrau (, fol. 93 v;o)'). ') Schon die ältesten Kirchenväter, wie Justin (Dial. c. Tryph.) u. Tertullianus (Adv. Judaeos), fassen nämlich das Horn dieses Fabelthieres als das Kreuz Christi. Vergl. Kraus: Die christl. Kunst in ihren frühesten Anfängen, S. 216; , I, 397,


Size: 1301px × 1921px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1900, booksubjectscience, bookyear1903