. Biologisches Centralblatt. Biology; Biology. P. Riebeseil, Einige zahlenkritische Bemerkungen zu den Mendelschen Regeln. 339 (wo d zwischen 0 und 1) durch graphische Darstellung ermittelt werden. Selbst eine größere Zahl von Beobachtungen würde eine sichere Entscheidung zwischen nahe aneinander liegenden Zahlen- verhältnissen nicht ermöglichen. Daß beliebige Zahlenverhältnisse auch ohne Zuhilfenahme weiterer Hypothesen durch einen oder mehrere MendeIsche Brüche dargestellt werden können, geht auch aus folgender Be- trachtung hervor. Die Binomialformel, die den Mendelschen Brüchen zugrunde li


. Biologisches Centralblatt. Biology; Biology. P. Riebeseil, Einige zahlenkritische Bemerkungen zu den Mendelschen Regeln. 339 (wo d zwischen 0 und 1) durch graphische Darstellung ermittelt werden. Selbst eine größere Zahl von Beobachtungen würde eine sichere Entscheidung zwischen nahe aneinander liegenden Zahlen- verhältnissen nicht ermöglichen. Daß beliebige Zahlenverhältnisse auch ohne Zuhilfenahme weiterer Hypothesen durch einen oder mehrere MendeIsche Brüche dargestellt werden können, geht auch aus folgender Be- trachtung hervor. Die Binomialformel, die den Mendelschen Brüchen zugrunde liegt Das ist aber nichts anderes als die Gaußsche Verteilungs- kurve, die ein ganz beliebiges durch Zufall erhaltenes ßeobach- tungsmaterial darstellt. Daß nun für den Gesamtphänotypus zahlreiche Faktoren m maßgebend sind, ist ohne Zweifel. Man könnte daraus den Schluß ziehen, daß die Verallgemeinerung der Mendelschen Regel auf die Variationskurve führt und daß damit eine neue Bestätigung für diese Regel erbracht ist. Wenn man aber bedenkt, daß die Gaußsche Kurve nur die Darstellung für eine ganz zufällige Verteilung ist und bei der Prüfung der Mendel- schen Regeln nicht die sämtlichen Variationen berücksichtigt sondern gewisse äußere Merkmale herausgegriffen werden, d. h. Ordinaten der Variationskurve in beliebiger Weise addiert werden, so ist daraus nur der Schluß zu ziehen, daß mit diesen Formeln beliebige Verhältnisse dargestellt werden können. Der Übergang von der quantitativen zur qualitativen Variation und zur alternativen Vererbung erscheint so in einem ganz anderen Lichte. Sind schließlich die Faktoren nicht unabhängig voneinander, so verliert die Binomialformel ihre Gültigkeit. Die Grundlage für sie ist der Multiplikationssatz der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Dieser ist aber nur anwendbar, wenn die Wahrscheinlichkeiten un- abhängig voneinander sind. Die zahlreichen Ergänzungshypothesen über die Koppelung der Faktoren, ihre An


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