. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. = Abb. 48, u. 115); Raffaellino del Colle: Apostel bei der Himmelfahrt Maria in der Stadtgalerie zu Città di Castello (Patzak: Villa imperiale in Pesaro, Abb. S. 234). Es mag zufällig sein, dass ich erst im Cinquecento die echte Silentium-Gebärde angetroffen habe, d. h. das Führen i.^^*a, '^''^ Fingers zum Munde, nicht mehr als eine allegorische ^^H»jL,. Bezeichnung des Schweigens oder als eine an den Beschauer gerichtete Ermahnung, sondern als eine zum dai-gestellten Verlaut gehörige Ausdrucksbewegung: Merkurius verbietet die flehende Tugend, d
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. = Abb. 48, u. 115); Raffaellino del Colle: Apostel bei der Himmelfahrt Maria in der Stadtgalerie zu Città di Castello (Patzak: Villa imperiale in Pesaro, Abb. S. 234). Es mag zufällig sein, dass ich erst im Cinquecento die echte Silentium-Gebärde angetroffen habe, d. h. das Führen i.^^*a, '^''^ Fingers zum Munde, nicht mehr als eine allegorische ^^H»jL,. Bezeichnung des Schweigens oder als eine an den Beschauer gerichtete Ermahnung, sondern als eine zum dai-gestellten Verlaut gehörige Ausdrucksbewegung: Merkurius verbietet die flehende Tugend, den mit Schmetterlingsmalerei beschäf- tigen Jupiter zu stören, Gemälde von Dosso Dossi in der Sammlung Lanckoronski za Wien (Taf. zu einem Aufsatz von J. V. Schlosser in dem Jahrb. d. preuss. Kunstsamml. 19U0, H. IV = Abb. 49). Noch halb attributiv ist dieselbe Gebärde in einer Komposition aus der Spätzeit Michelan- gelos, der heiligen Familie mit dem schla- fenden Christkinde, welche in verschie- denen Gemälden von Marcello Venusti (1512 — 1580) bewahrt ist (vgl. Püyn- ter: The National Gallciy II, Abb. S. 279). Hier scheint der kleine Jo- hannes sich selbst Ruhe auferlegen zu wollen, indem er, zu besserem Nach- druck, zugleich den Zeigefinger der an- deren Hand warnend (oder wahrneh- mend?) hebt. Der Doppelgestus ist so absichtlich, als wäre derselbe weniger der Ausdruck einer spontanen Gemüts- bewegung, denn eine symbolische Bezeich- nung der Bildidee, „il Silenzio", gemeint '). Eine wirkliche Kinderstubengebärde wird das Führen des Fingers zum Munde in der heiligen Familie von Liulovico Carracci beim Herzog von West- minster zu London und in Annibale Carracch „Vierge au silence" in Windsor und im Louvre, wo die Jungfrau dem kleinen Johannes verbie- tet, den süssen Schlummer des Christkindes zu stören (Abb. 50; nach einer Phot. von A. C. Champagne) — ein Motiv, welches Le Brun wie- ADD. Ol. ') Noch im einem anderen Bilde hat der greise Mi
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