. Die Ursprungsformen des griechischen Akanthusornamentes und ihre naturlichen Vorbilder. 35 in der sogenannten Florentiner Tafel und später in Pilasterfüllungen der Renaissance-zeit unzählig wiederkehren. Diese Akanthusblattbüsche beruhen auf derselben An-ordnung, wie die jener einfachen Blattformcn des Erechtheion; die oberen Blätterderselben sind von hinten gesehen und aufrechtstehend gebildet, die unteren, nieder-geschlagenen zeigen sich von der Innenseite; die einfachere Bildung jener Bracteenwurde aber im Laufe der Zeiten allmählich nach dem Limbus des Akanthuslaub-blattes reicher geglie


. Die Ursprungsformen des griechischen Akanthusornamentes und ihre naturlichen Vorbilder. 35 in der sogenannten Florentiner Tafel und später in Pilasterfüllungen der Renaissance-zeit unzählig wiederkehren. Diese Akanthusblattbüsche beruhen auf derselben An-ordnung, wie die jener einfachen Blattformcn des Erechtheion; die oberen Blätterderselben sind von hinten gesehen und aufrechtstehend gebildet, die unteren, nieder-geschlagenen zeigen sich von der Innenseite; die einfachere Bildung jener Bracteenwurde aber im Laufe der Zeiten allmählich nach dem Limbus des Akanthuslaub-blattes reicher gegliedert. D) Rankenspirale. Hatte das Vorbild der Pflanzenverzweigung den Grie-chen gelehrt, der Spirale ein Deckblatt anzufügen, wo eine Verzweigung derselben stattfindet oder wo, wie im Anthemien-band, ein Blüthenpaar getragen wird; hattedieses Vorbild weiter gelehrt, die flachge-bildete Volute des überlieferten Ornamenteszum besseren Einsatz in das Stützblatt ineine runde Ranke umzuwandeln, so führte. es naturgemäfs zu einer aufmerksameren Betrachtung der pflanzlichen Knoten-zone überhaupt. Schon in ganz frühen Rankenspiralen finden wir häufig ganzprimitive Andeutungen der Querscheibe des Stengelknotcns an der Stelle, wo sichunter der Deckung einer Bractee eine seitliche Spirale abzweigt. Nicht alle Pflanzenlassen aber die Stengelschwellungen der Knotenzone gleich deutlich sehen; so zeigtZ. B. auch der Akanthus nur einen schwachen Knoten. Der Grieche suchte sich 27 daher ausdrucksvollere Bilder an anderen Pflanzen, welche diesen Thcil besondersschon und construktiv sehen lassen, um sie dem Akanthusornamcntc einzufügen. Bekanntlich ist es die Familie der Doldenträger, welche die Motive für dieAusbildung der Vcrzwcigungsstellen sowie zur Belebung des ganzen Schaftes derSpiralen lieh. Das Bild der Doldenschäfte klingt nicht nur in unzähligen ornamen-talen Umbildungen wieder, sondern es ist uns auch in naturalisircnder Darstellung,z. B. auf den Münzen von Kyrene


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