. Lehrbuch der experimentellen Psychologie . ur Nasenhöhleversperrt; aber gleich nachher liegt er offen, und der Nahrungsduft wird besondersbeim Ausatmen durch die Nase geführt und dann gerochen. 2. Die geschmacksempfindliche Fläche ist beim Erwachsenen dieZunge, und zwar genauer deren Spitze, Ränder und hintere Partie des Rückens;ferner der weiche Gaumen; außerhalb des Mundes die Rückseite des Gaumensegelsund Teile im Schlund. Letztere Organe scheinen besonders für die schmeckbarenGase und Dämpfe da zu sein. Die Mitte der Zunge und die Wände der Wangensind bis zu 10—12 Jahren geschmacksempfin


. Lehrbuch der experimentellen Psychologie . ur Nasenhöhleversperrt; aber gleich nachher liegt er offen, und der Nahrungsduft wird besondersbeim Ausatmen durch die Nase geführt und dann gerochen. 2. Die geschmacksempfindliche Fläche ist beim Erwachsenen dieZunge, und zwar genauer deren Spitze, Ränder und hintere Partie des Rückens;ferner der weiche Gaumen; außerhalb des Mundes die Rückseite des Gaumensegelsund Teile im Schlund. Letztere Organe scheinen besonders für die schmeckbarenGase und Dämpfe da zu sein. Die Mitte der Zunge und die Wände der Wangensind bis zu 10—12 Jahren geschmacksempfindlich, später nicht mehr. Genauer sind es auf diesen Teilen dieGeschmacksknospen (Fig. 24), an dieder Geschmack gebunden ist; sie finden sichin großer Zahl in den verschiedenen Papillenvereinigt. Die Reizstoffe gelangen von derOberfläche der Zunge durch einen engenKanal an die eigentlichen ist wesentlich, daß die Speise die Zunge Durch Andrücken der Zunge und berührt. deren Bewegung wird der Geschmack ver-. Fig. 24. Viei- Geschmacksknospen in der Schleim-haut einer Geschmackspapille (nach DeTtJcer). stärkt, vermutlich weil so die Stoffe in dieVertiefungen hineingeführt und festgehaltenwerden. Die Stärke des Geschmackseindruckes hängt auch von der Größe derberührten Schleimhaut ab. Mithin verstärken sich hier die Eindrücke in den be-nachbarten Bahnen (v. Frey). 3. Nur beim Geschmacksorgan war es möglich, örtlich begrenzteReizungen anzuwenden und so örtliche Verschiedenheiten für dieGeschmacksqualitäten nachzuweisen. Süß wird am stärksten anderSpitze der Zunge empfunden, sauer an den seitlichen Rändern, bitter hintenauf der Zunge. Derselbe Stoff kann also je nach der Stelle der Zungeunter Umständen verschiedenen Geschmack zeigen. Auch die Geschmacks-intensität ist nicht gleichmäßig .verteilt. Nach Hänig findet sich zentraleine geschmacksunfähige Zone, welche allseitig von einem gleichbreitenGeschmacksgürtel umgeben ist.


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