. Botanische Jahrbu?cher fu?r Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Botany; Plantengeografie; Paleobotanie; Taxonomie; Pflanzen. 18 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 88. An der äußersten Peripherie der Thalluslappen, wo das Gewebe am jüngsten ist und sich in stetem Wachstum befindet, sind die Lappen ge- wöhnlich frei, d. h. nicht mit der Unterlage oder mit anderen Lappen ver- bunden; erst später werden dieselben durch zahlreiche Haftfasern an das Substrat befestigt oder auch mit in der Nähe wachsenden Thalluslappen verbunden. Auf vielen Querschnitten zeigte sich, da
. Botanische Jahrbu?cher fu?r Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Botany; Plantengeografie; Paleobotanie; Taxonomie; Pflanzen. 18 Beiblatt zu den Botanischen Jahrbüchern. Nr. 88. An der äußersten Peripherie der Thalluslappen, wo das Gewebe am jüngsten ist und sich in stetem Wachstum befindet, sind die Lappen ge- wöhnlich frei, d. h. nicht mit der Unterlage oder mit anderen Lappen ver- bunden; erst später werden dieselben durch zahlreiche Haftfasern an das Substrat befestigt oder auch mit in der Nähe wachsenden Thalluslappen verbunden. Auf vielen Querschnitten zeigte sich, daß beim Uberwachsen die oberen Lappen sich genau dem unteren anschmiegen, wie es der untere Thalluslappen zuerst mit der Unterlage getan hat. Durch Wiederholung dieses Prozesses entstehen im Laufe der Zeit ziemlich dicke Polster. Warum nun gerade die Exemplare aus dem Hochgebirge diese Wachstums- erscheinung zeigen, dafür glaube ich die günstigen Lebensbedingungen, unter denen dieselben dort wachsen, verantwortlich machen zu müssen. In der Ebene finden sie wohl ihr Fortkommen, aber eine so üppige Vege- tation wie im Hochgebirge erreichen sie nur selten. Wie ich schon eingangs erwähnte, spielt das interkalare Wachstum, welches bekanntlich weit geringer ist als das Marginal Wachstum, eine Rolle. Fig. 1. Querschnitt durch den Thallus von Placodium saxicolum (Poll.) Kbr., die Überwucherungen der Thalluslappen darstellend. bei diesen eigenartigen Gestaltungen des Thallus. Durch die Haftfasern ist der Thallus in engster Beziehung mit dem Gestein verbunden und nicht mehr imstande, seine einmal angenommene Fixierung zu ändern. Der zwischen zwei Haftfasern gelegene Teil der Thalluslappen krümmt sich in- folge des nachträglich eintretenden Wachstums nach oben, springt gewölbe- artig vor und gestaltet auf diese Weise den Thallus zu einem unregelmäßig höckerförmigen Gebilde. Nachdem wir nun die Entstehungsweise dieses hirnartig-gewundenen, knorpeligen Thallus betrachte
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