. Die Gartenwelt. Gardening. VI, lo Die Gartenwelt. 115 ein, dafs (hinsichtlich der Flächeneinteilung, welche eben innerhalb gewisser Grenzen künstlerisch untergeordnete Be- deutung hat) diese Aufgabe nur wenige Möglichkeiten ver- nünftiger Lösungen zuläfst. Diese Möglichkeiten werden dann in schulmäfsiger Weise hundertfach variiert — auf dem Plan, der vor allem die Preisrichter anmuten soll. Eine Idee, ein Titel gleichsam, den man dem Ganzen mit innerer Be- rechtigung geben könnte, (wie etwa die Überschrift eines Gedichtes dessen geistigen Inhalt kurz zusammenfafstj habe ich bis jetzt noch ni
. Die Gartenwelt. Gardening. VI, lo Die Gartenwelt. 115 ein, dafs (hinsichtlich der Flächeneinteilung, welche eben innerhalb gewisser Grenzen künstlerisch untergeordnete Be- deutung hat) diese Aufgabe nur wenige Möglichkeiten ver- nünftiger Lösungen zuläfst. Diese Möglichkeiten werden dann in schulmäfsiger Weise hundertfach variiert — auf dem Plan, der vor allem die Preisrichter anmuten soll. Eine Idee, ein Titel gleichsam, den man dem Ganzen mit innerer Be- rechtigung geben könnte, (wie etwa die Überschrift eines Gedichtes dessen geistigen Inhalt kurz zusammenfafstj habe ich bis jetzt noch nicht gefunden. ..Bist du etwa ein mifsvergnügter Preis- bewerber?" höre ich fragen. Nein! — Ich habe, seit ich aus der schulmäfsigen Piippenhaut geschlüpft bin und mit eigenen Gedanken- flügeln zu flattern versucht habe, mich noch an keinem Preisausschreiben beteiligt. ,Ja, warum nicht?" fragen sie weiter. „Zeige doch, dafs du frei fliegen kannst?" „Nein! denn ich würde von den „Autoritäten" ausgelacht werden!" Wollte ich auf dem vorgeschriebenen Plan durch Zeichen angeben, was ich im Raum vorstellend sehe, namentlich in Rück- sicht auf die umgebende Architektur — es würde ein wenig anmutendes l'ing von „Plan", z. B. für einen öffent- lichen Platz werden. — Im Vergleich mit anderen, „vor- schriftsmäfsigen Plänen" würde es heifsen: „Hat ja nicht einmal Schule!" „Ent- spricht nicht den Be- dingungen des Preisaus- schreibens!" Als wenn diese Bedingungen nur immer „künstlerisch" gedacht sein könnten! Darum lasse ich's, bis einmal zehn andere ebenso denken, und in gemeinsamer Gruppe aufser Kon- kurrenz sich an einem Preisausschreiben beteiligen. — Dann werden wir vielleicht alle ausgelacht, — aber wenigstens nicht vornehm achselzuckend übersehen. ..Was man schreibt, widme man der Ferne, der Folge; das Geschriebene kann die Zeit abwarten, in der ihm zu wirken vergönnt ist:" s
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