. Biologisches Zentralblatt. Biology. 94 Prowazek, Beitrage zur Protoplasmaphysiologie. an einem Stück gelang- es^ zuerst auf der einen Seite einen Merozoiteu des eigenen Plasmaleibes zur Verschmelzung zn bringen (Fig. 8 1, 1), während auf der anderen Seite ein Merozoit eines anderen Amöben- individuums aufgepropft (Fig. 8, 3) und hernach noch seitlich ein Me- rozoit unbekannter Provenienz angeschmolzen wurde (Fig. 8, 2,). Ein anderesmal wurden Teilstücke von 3 fremden Amoeben in der in dem Schema (Fig. 9) ange- gebenen Kombination successive durch vorsich- tige langwierige Manipulationen


. Biologisches Zentralblatt. Biology. 94 Prowazek, Beitrage zur Protoplasmaphysiologie. an einem Stück gelang- es^ zuerst auf der einen Seite einen Merozoiteu des eigenen Plasmaleibes zur Verschmelzung zn bringen (Fig. 8 1, 1), während auf der anderen Seite ein Merozoit eines anderen Amöben- individuums aufgepropft (Fig. 8, 3) und hernach noch seitlich ein Me- rozoit unbekannter Provenienz angeschmolzen wurde (Fig. 8, 2,). Ein anderesmal wurden Teilstücke von 3 fremden Amoeben in der in dem Schema (Fig. 9) ange- gebenen Kombination successive durch vorsich- tige langwierige Manipulationen mit einem feinen Messer und einer Nadel in einem möglichst flach ausgebreiteten Wassertropfen aneinander- gebracht: auch hier bildeten sich zunächst pseudopodialeLappen aus, die oft wieder zurückgezogen wurden, bis die Trennungslinieu durchbrochen w^urden und Verbindungsbrücken sich ausbildeten, in denen alsbald sich lebhafte Strömungserscheiuuugeu vollzogen, die zu einer Vermischung der Plasmainhalte führten. Weitere bemerkens- werte Aenderungen konnten an den Organismen nicht festgestellt wer- den. Aus den Versuchen ersieht man nun, dass bei einigen niedrigst organisierten Wesen jederzeit unter gewissen Umständen eine voll- kommene P la s m a f u sio n eintreten kann, dass aber schon bei den höher organisierten Formen experimentell höchstens nur eine teilweise PI asm a- V e r e i n i g u n g gelingt; am längsten kann in der phylogenetischen Orga- nismenreihe die Plasmafusion von Teilstücken desselben Indi- viduums sich vollziehen. Hinderlich bei diesen Vorgängen ist 1) zu- nächst die Ausbildung von besonderen Hautschichten unter dem verdichtenden Einfluss des äuÃeren Mediums, die bei der Amöben- bewegung auch successive angelegt werden. Diese Hautschichten ent- stehen entweder in der W^eise, dass durch die umgebende Flüssigkeit ein Teil der EiweiÃstoffe in Lösung gerät, während der Rest durch eine Veränderu


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