. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. Wahrscheinlich-keit hervorgeht, die Gurte über den oberen Rand des Bettkastens ge-gürtet waren. Jedesfalls haben wir uns das Gestell eines antikenLagers als eine Verlängerung des Diphros zu denken. Die Verlängerung 172 GERATHK ZUM LIEGEN. des aus sägebockartig gestellten Beinen gebildeten Diphros ergiebt dieForm der Feldbettstelle, die des auf vier senkrechten Beinen ruhendendie Form der Schlafbank. Erstere Art der Lagerstätte konnte, wie derKlappstuhl, je nach dem Bedürfniss mit Leichtigkeit aufgeschlagenund hinweggenommen werden,


. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. Wahrscheinlich-keit hervorgeht, die Gurte über den oberen Rand des Bettkastens ge-gürtet waren. Jedesfalls haben wir uns das Gestell eines antikenLagers als eine Verlängerung des Diphros zu denken. Die Verlängerung 172 GERATHK ZUM LIEGEN. des aus sägebockartig gestellten Beinen gebildeten Diphros ergiebt dieForm der Feldbettstelle, die des auf vier senkrechten Beinen ruhendendie Form der Schlafbank. Erstere Art der Lagerstätte konnte, wie derKlappstuhl, je nach dem Bedürfniss mit Leichtigkeit aufgeschlagenund hinweggenommen werden, und vielleicht sind die in der Odysseemit der Bezeichnung dt^inu mehrfach erwähnten Bettstellen, welchefür Gastfreunde unter der vorderen Halle des Hauses als Lagerstättenaufgeschlagen wurden, derartige Feldbettstellen gewesen. Eine solchedürften wir in der berüchtigten Bettstelle des Prokrustes auf einemVasenbilde (Fig. 189 <^) erblicken. Dem Diphros mit festen Beinenentspricht die auf vier Beinen ruhende lehnenlose Schlaibank (Fig. 189^^),. Fig. 189. aus welcher sich später durch Hinzufügung einer Lehne am Kopfende{ oder , sowie einer ähnlichen am Fussende desBettgestells, endlich durch die Anbringung einer Rücklehne die bei unsunter dem Namen Chaise-ljn^ue und Sopha gebräuchlichen Formen derRuhelager entwickelt haben (Fig. 189 ^, Fig. igo—192). Diese zumSchlafen bestimmte Kline hat ohne Zweifel in ihrer ConstructionAvesentlich mit der bei den Mahlzeiten gebräuchlichen ü Material für das Gestell wurden ausser den gewöhnlichen Hölzernauch Ahorn oder Buchsbaum angewandt und aus letzteren dieselbenentweder massiv oder fournirt angefertigt. Wie bei den Stühlenwurde auch bei den Bettstellen namentlich auf diejenigen Theile,welche nicht durch die darüber hängenden Decken bedeckt waren,also auf die Füsse und Lehnen, eine besondere Sorgfalt der Be-arbeitung verwendet. Bald sind es sauber geschnitzte oder gedrec


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