. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. J. J. T IKK A gers (oder zweier Finge]-) zum Munde. Als Mahlzeitsgebärde finden wir das Motiv schon in pompejanischen Wandgemälden (Niccolini: Pomp., descr. gener., Taf. 3), so auch in den Agape-Bildern der Katakomben (Garuucci II, 47, i = Abb. 32, u. 60, 2), wei- ter in Mahlzeitsszenen der „Lipsanothek" zu Brescia, etwa aus der Mitte des IV. Jahrh. (ibid., VI., 444), des karolingischen Utrecht- psalters {Abb. 33) und der Genesismosaiken von S. Marco zu Venedig, wo die auf freiem Felde speisenden Brüder Josephs von den Kautleuten von


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. J. J. T IKK A gers (oder zweier Finge]-) zum Munde. Als Mahlzeitsgebärde finden wir das Motiv schon in pompejanischen Wandgemälden (Niccolini: Pomp., descr. gener., Taf. 3), so auch in den Agape-Bildern der Katakomben (Garuucci II, 47, i = Abb. 32, u. 60, 2), wei- ter in Mahlzeitsszenen der „Lipsanothek" zu Brescia, etwa aus der Mitte des IV. Jahrh. (ibid., VI., 444), des karolingischen Utrecht- psalters {Abb. 33) und der Genesismosaiken von S. Marco zu Venedig, wo die auf freiem Felde speisenden Brüder Josephs von den Kautleuten von Gilead angetroffen werden (s. meine „;, Taf. XI, si). Die- selbe Bedeutung hat wahrscheinlich auch die gleiche Gebärde eines der Apostel beim Abend- mahl Cliristi in gewissen sowohl byzantini- schen als frühmittelalterlich-abendländischen Miniaturen: in dem griech. Chludoff-Psalt., (abgeb. in den Ji;peBHOCTH der Moskauer archäol. Gesellsch., VII, Taf. VI, 2), in dem griech. Evangeliarfragment, St. Petersburg Ni'. 21, beide aus dem IX. Jahrb., in dem karol. Drogo-Sakramentar der Pariser Bibl. nat., f. lat. 9428, u. in einer Fuldaer Handschrift zu Udine, 76, V. mbr., 4:o, XL Jahrb. (einer von A. Haseloff mir freundlichst mitgeteilten Phot. gemäss). Das Auftreten der Gebärde in Abendmahlbil- dern des Ostens und Westens, welche sonst ganz verschiedene ikonographische Typen vertreten, lässt sich wohl auf dieselbe Weise erklären, wie ihr Vorkommen in byzanti- nischen und abendländischen Darstellungen der Frauen am Grabe (Jhristi (vgl. oben S. 16), d. h. durch eine beiderseitige Ueberlieferung aus weit frü- herer Zeit. Und in der Tat findet sich das Motiv schon in dem Abendmahlbilde des frühbyzanti- nischen Codex Rossanensis, wenngleich die Bewegung hier nicht vollendet ist (der Finger wird nur zum Kinn erhoben; A. Haseloff, Taf. 5). Aber auch ausserhalb der Mahlzeits- szenen kommt der Gestus edendi vor, so '' Abb. 33. z. B., mit Rücksicht auf das Wo


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