. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die Psalterülusfration im Mittelalter. 213 S. 39 n. Taf. V, 2)'). Vergebens wird man in der frühchristlichen, wie auch, von dem Utrecht- und dem Stuttgart-Psalter abgesehen, in der karolingischen Kunst nach etwas ähnlichem suchen. Um so überraschender ist darum diese mannigfache und energische Thätigkeit Gottes. Sie scheint aber eben der Auffassungsweise des Abendlandes zu entsprechen, denn in der Kunst des eigentlichen und besonders des späteren Mittelalters sind derartige Darstellun- gen keine Seltenheiten mehr. In der angelsächsischen, sog. P


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Die Psalterülusfration im Mittelalter. 213 S. 39 n. Taf. V, 2)'). Vergebens wird man in der frühchristlichen, wie auch, von dem Utrecht- und dem Stuttgart-Psalter abgesehen, in der karolingischen Kunst nach etwas ähnlichem suchen. Um so überraschender ist darum diese mannigfache und energische Thätigkeit Gottes. Sie scheint aber eben der Auffassungsweise des Abendlandes zu entsprechen, denn in der Kunst des eigentlichen und besonders des späteren Mittelalters sind derartige Darstellun- gen keine Seltenheiten mehr. In der angelsächsischen, sog. Paraphrase Caed- mon's in Oxford, um d. Jahr lOOÜ, findet man den waffenschwingenden Gott wieder, und sowohl in den Psalterillustrationen, als in den Bildern allegorischen oder moraUschen Inhaltes des späteren Mittelalters tritt er oft persönlich drohend, strafend, empfangend, helfend, krönend, schützend, Waffen niederreichend oder sonst rein symbolisch thätig auf. Wie schon in der frühchristlichen Kunst, erscheint im Utrecht-Psalter der heilige Geist in Form einer Taube, z. B. den Oelzweig des Friedens der irdischen Kirche bringend (Symbol, apostol.; Springer, Taf. X). Sehr eigenthttmhch ist in demselben Bilde die Dreieinigkeit dar- Fig. i67. „Gloria in gestellt. In jugendlicher Gestalt sitzt Gott-Vater in seiner ^^^^ ®"*"' Mandorla; zu seiner Rechten ein leerer Thron, neben welchem eine Frau, Maria mit dem Christkinde auf ihrem Arme, anscheinend im Begriffe steht, das Kind auf den Thron zu setzen. Auf ihrem Kopfe die Taube. Maria, mit dem Kinde und wieder der Taube auf dem Kopfe neben Gott stehend, erscheint auch in der Illustration zu der „Gloria in excelsis" (Fig. 167) "). Auf der anderen Seite Gottes steht, wie auf gewissen früh- christlichen Sarkophagen ^), in voller Vorderansicht zu seinen Füssen ein Lamm, hier durch die Textworte ,,Domine deus agnus" bedingt. In beiden diesen Fällen ist also die Eigenschaft Christi als Gotte


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