. Die Gartenwelt. Gardening. XVI, 50 Die Gartenwelt. 691 Besuche dieses etwas entlegenen Ortes anlockte, ist leider auch auf solche Weise verunziert. Ich möchte diese alten Bäume mit noch rüstigen Veteranen vergleichen. Man gebe ihnen nicht krückenartige Unterstützungen, wenn sie verdeckte Bandagen noch aufrecht erhalten können. Die Redaktion ruft: „Nun aber zum Schluß mit den Roßkastanien," und so beeile ich mich, nur noch zu sagen: Wer seine Roßkastanien einwipflig zieht, die zu lang sich ausstreckenden Aeste mäßig, aber rechtzeitig einstutzt, kann prächtige Kronen haben und mit seinen


. Die Gartenwelt. Gardening. XVI, 50 Die Gartenwelt. 691 Besuche dieses etwas entlegenen Ortes anlockte, ist leider auch auf solche Weise verunziert. Ich möchte diese alten Bäume mit noch rüstigen Veteranen vergleichen. Man gebe ihnen nicht krückenartige Unterstützungen, wenn sie verdeckte Bandagen noch aufrecht erhalten können. Die Redaktion ruft: „Nun aber zum Schluß mit den Roßkastanien," und so beeile ich mich, nur noch zu sagen: Wer seine Roßkastanien einwipflig zieht, die zu lang sich ausstreckenden Aeste mäßig, aber rechtzeitig einstutzt, kann prächtige Kronen haben und mit seinen Gästen ohne Sorge unter denselben sitzen. Man muß aber alljährlich mindestens einmal den Zustand der Bäume untersuchen und dann er- forderlichenfalls die nötigen Maßnahmen treffen. Obwohl nicht hierher gehörig, möchte ich doch noch erwähnen, daß manche die Roßkastanie als Straßenbaum, be- sonders für Städte, verwerfen, wegen des zeitigen Laubabfalles in etwas ungünstiger Lage und wegen der Belästigung der Passanten durch den Abfall der Früchte. Noch notreife Früchte werden schon von der Jugend heruntergeschlagen, dabei Laub und Zweige beschädigt. Diesem Uebelstand sucht man dadurch abzuhelfen, daß man die gefüllt blühende, wenig fruchtende Sorte pflanzt. Wir haben an Straßen, im Dorf und im Freien, kurz überall, wo es irgend tunlich war, Kastanien gepflanzt, um größere Ernten zu erhalten. Dabei wurde der Fehler gemacht, dieselben auch auf schmäleren Wegen und zu dicht zu pflanzen. Die mächtigen Kronen und die sich neigenden Aeste be- schatten diese Straßen im Uebermaß. Nicht chaussierte Straßen bleiben bei ungünstigem Wetter zu lange weich, hochgeladene Fuhren werden durch die breiten Kronen gehindert. Ein recht weiter Abstand von Baum zu Baum schwächt diese Uebel, fördert einen kräftigen, mehr kurzgliedrigen Aufbau des Kronengerüstes, vermindert so die Bruchgefahr und vermehrt den Fruchtansatz. Wer auf letzteren keinen Wert leg


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