. Die Gartenwelt. Gardening. VIII, 48 Die Gartenwelt. 569 Stauden. Asperiila nitida S. et S. und andere Balkanpflanzen. Von Obergärtner Wilhelm Mütze, Dahlem bei Berliu. (Hierxu eine Abbildung.) JJie Hocligebirgsflora der Balkangeliirge trägt einen ganz eigenartigen Charakter, ganz verschieden von demjenigen der niitteleuropcäischen Gebii'ge. Die Alpenmatten mit ihrem kurzen blütenreichen Rasen, dnrchwirkt von herrlichen Gen- tianen, Primeln, Alpennelken, zierlichen Glockenlilumen, fehlen; aneli das Krummholz, das so charakteristisch ist für unsere Alpen, fehlt und unsere üsche w
. Die Gartenwelt. Gardening. VIII, 48 Die Gartenwelt. 569 Stauden. Asperiila nitida S. et S. und andere Balkanpflanzen. Von Obergärtner Wilhelm Mütze, Dahlem bei Berliu. (Hierxu eine Abbildung.) JJie Hocligebirgsflora der Balkangeliirge trägt einen ganz eigenartigen Charakter, ganz verschieden von demjenigen der niitteleuropcäischen Gebii'ge. Die Alpenmatten mit ihrem kurzen blütenreichen Rasen, dnrchwirkt von herrlichen Gen- tianen, Primeln, Alpennelken, zierlichen Glockenlilumen, fehlen; aneli das Krummholz, das so charakteristisch ist für unsere Alpen, fehlt und unsere üsche wei'den vertreten diu-ch Dapkne oleoides. Gesteinshalden wechseln mit starren, schroffen Felswänden, deren Nacktheit durch dürftigen Pflanzenschmuck einen freudlosen Eindruck hinterläßt. Ma rrubiu tn velutinum, eine Umbellifere, über- zieht hier und da Strecken der „Schutt- halden", und zu ihr gesellt sich nicht sel- ten unser allbekanntes Unkraut Chenopo- dium Bonns Hen- ricus in der Nähe der Hütten. Charakteristiscli sind Pflanzen mit starren, kompakten Polstern: Acantho- limon, Astraga- lus in polsterbilden- den Arten, Silene auriculata,Alsi)ie parnassi, Draba parnassi, nicht zu vergessen die lierr- liche Saxifraga sancta und eine Pflanze, die geradezu bezaubernd schöne Polster auch in Kultur liildet, die ab- gebildete Asperula nitida S. et S. Diese Pflanzen schmiegen sich fest dem Gesteinsboden an, sie kriechen durch jede Ritze und fassen auf den zu überwuchernden Brocken selbst dort noch Wurzeln, wo nur winzige Algen- und Moosdecken ein kümmer- liches Dasein fristen. An Gräsern finden sich vorwiegend Bromus fibrosics, sowie die Stipa pinnata der Pußta, aber meist zerstreut. Die Ziegen knabbern alles an und nur die stan-en stachelspitzigen Polster lassen diese Leckermäuler imberührt. — Vergessen möchte ich auch nicht das schöne Cyclamen graecum, welches Geheimrat Prof. Hildebrand, Freiburg, einst hier am klassischen Standort dieser ge- fürcht
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