Entwicklungsgeschichte der modernen kunst . belastet den Rhyth*mus, der sie früher in gelungenen Werken vergeistigte. Die banale Lesart dieser Farben*Symbolik treibt Nolde. Noch ein winzigerSchritt, und wir stehen bei Böcklin, Stuck und den anderen Alchimisten einer ver»gangenen Ära, deren innere Stimme einst unser Trommelfell gefährdete. Kokoschka hat mit jungen Jahren zu viel gefunden und ist in Zeichnung undGraphik auch heute noch zu bedeutend, als daß man fürchten müßte, er könnevoreilig das Suchen drangeben und sich mit der fiktiven Neuheit eines Inhaltsbegnügen, der seiner Anlage bequem
Entwicklungsgeschichte der modernen kunst . belastet den Rhyth*mus, der sie früher in gelungenen Werken vergeistigte. Die banale Lesart dieser Farben*Symbolik treibt Nolde. Noch ein winzigerSchritt, und wir stehen bei Böcklin, Stuck und den anderen Alchimisten einer ver»gangenen Ära, deren innere Stimme einst unser Trommelfell gefährdete. Kokoschka hat mit jungen Jahren zu viel gefunden und ist in Zeichnung undGraphik auch heute noch zu bedeutend, als daß man fürchten müßte, er könnevoreilig das Suchen drangeben und sich mit der fiktiven Neuheit eines Inhaltsbegnügen, der seiner Anlage bequem ist und sein wertvollstes Erlebnis ver*leugnet. Der stärkste Gegensatz gegen van Gogh beruht auf der Einschätzungseiner Eigenart. Während er sich der Illusion hingibt, der Tradition zu dienen,könnte ihn Selbstüberschätzung verleiten, zur Magie seiner Anfänge zurückzu«kehren. Ein neuer van Gogh täte ihm not. Solchen Romantikern, die sich dochnicht mechanisieren lassen, ist fast die derbe Kur eines Kubismus zu wü IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIW MARC UND KLEE Die Reize des Kubismus sind unwiderleglich, sobald man nicht genötigt wird,in ihm eine geistige Offenbarung, eine, wie Fechter sagt, „Mystik des Kop«fes zu schätzen^), sondern ihn wie einen gelungenen Hut oder eine neue Karosse*rie ansieht. Und alle Kubisten sind unwiderleglich, die sich so ansehen. Alles wasuns lockt, zwischen uns und unsere Begierden Distanz zu legen, wirkt ist inbegriffen, daß wir nur unser Exterieur hinhalten. Von diesem kanngar nicht genug wegdiskutiert werden, da jede Verkleidung seinen Reiz Mode ist gut. Jede Disziplin ist gut. Diese Einsicht beeinträchtigt so wenigunsere Selbstbestimmung, wie einer, der ein Auto benutzt, deshalb genötigt wer*den kann, den Ghauffeur*Beruf zu ergreifen. Den begabtesten Repräsentanten Jung*Deutsc
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