. Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main. Natural history. — 238 ~ mung an Steinen sitzen sehen. Das festsitzende Gehäuse gibt diesen Tieren offenbar einen sicheren Halt gegen die reißende Strömung. Es hindert sie aber daran, bei der Nahrungssuche freiwillige Ortsbewegungen auszuführen; die Tiere müssen vielmehr mit dem vorlieb nehmen, was ihnen das Wasser zuführt. In stehenden Gewässern fällt natürlich der Vorteil, den das festsitzende Haus gewährt, weg; dagegen kann unter Umständen die freie Orts- bewegung vorteilhaft, ja unentbehrlich sein. Hier fin
. Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main. Natural history. — 238 ~ mung an Steinen sitzen sehen. Das festsitzende Gehäuse gibt diesen Tieren offenbar einen sicheren Halt gegen die reißende Strömung. Es hindert sie aber daran, bei der Nahrungssuche freiwillige Ortsbewegungen auszuführen; die Tiere müssen vielmehr mit dem vorlieb nehmen, was ihnen das Wasser zuführt. In stehenden Gewässern fällt natürlich der Vorteil, den das festsitzende Haus gewährt, weg; dagegen kann unter Umständen die freie Orts- bewegung vorteilhaft, ja unentbehrlich sein. Hier finden wir deshalb auch Larvenformen mit frei beweglichen Gehäusen. So trifft man im dichten Algengewirre der Enkheimer Sümpfe ge-. Fig. 8. Larvengehäuse von Psectrocladius. Vergr. 3^2x1. legentlich Gallertröhren, die eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Tonne besitzen und an ihrer Oberfläche ganz mit Algenfäden besetzt sind (Fig. 8). Die Bewohner dieser Röhren (Psectro- cladius- und Trichocladiusarten) nähren sich von den Algen, zwischen denen sie mit Hilfe ihrer Fußstummel ganz geschickt umherklettern, wobei sie nach Art der Trichopterenlarven das Gehäuse stets mit sich herumschleppen. Die kleine Gruppe der blattminierenden Chironomidenlarven bedarf natürlich keines besonderen Köchers; die zähe Oberhaut der Blätter, in denen sie leben, bietet ihnen genügend Schutz gegen Feinde. Bis jetzt kennt man nur wenige Formen. Die Blätter des Laichkrautes (Poiamogeton natans), das in den Ab- wässern der Nied nicht selten vorkommt und an einzelnen Stellen die ganze Oberfläche des Wassers bedeckt, zeigen oft recht merkwürdige Fraßgänge, die von kleinen grünen Chiro- nomidenlarven {Cricotopus brevipalpis) verursacht werden. Die junge Larve dringt von der Unterseite in das Blatt und frißt sich allmählich in mäanderartigen Windungen durch das Mesophj^l des Blattes, wobei die Oberhaut sorgfältig geschont wird. Auch die Längsrippen des Blattes werden nicht d
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