Archive image from page 99 of Das Mikroskop, Theorie und Anwendung. Das Mikroskop, Theorie und Anwendung desselben dasmikroskoptheo01ng Year: 1867 80 Theoi-ie des Mikroskops. werfen, während derselbe bei Anwendung stärkerer Objective mit grösserem OefFnungswinkel verschwindet. Es liesse sich nun denken, dass durch grössere Ausbreitung der Lichtpartieen gewissermaassen ein Gleichgewicht zwischen Hell und Dunkel hergestellt würde, in dem Sinne, dass z. B. bei gestreiften Objecten Schatten- und Licht- linien nahezu gleiche Breite erhielten und in Folge dessen auch leich- ter zu unterscheiden wär


Archive image from page 99 of Das Mikroskop, Theorie und Anwendung. Das Mikroskop, Theorie und Anwendung desselben dasmikroskoptheo01ng Year: 1867 80 Theoi-ie des Mikroskops. werfen, während derselbe bei Anwendung stärkerer Objective mit grösserem OefFnungswinkel verschwindet. Es liesse sich nun denken, dass durch grössere Ausbreitung der Lichtpartieen gewissermaassen ein Gleichgewicht zwischen Hell und Dunkel hergestellt würde, in dem Sinne, dass z. B. bei gestreiften Objecten Schatten- und Licht- linien nahezu gleiche Breite erhielten und in Folge dessen auch leich- ter zu unterscheiden wären. Aliein eine solche Erklärung ist aus zwei Gründen nicht stichhaltig. Einmal giebt es Probeobjecte genug, wo die Lichtpartieen im Bilde ein solches Uebergewicht haben, dass eine Verkleinerung derselben nur vortheilhaft wirken müsste, und doch ist ihre Auflösung nur durch Objective mit grossem OefFnungswinkel möglich. Sodann hängt, wie später ausführlicher gezeigt werden soll, die Vertheilung von Licht und Schatten nicht allein vom Objectiv, sondern auch von der Grösse der Blendung ab. Der Ablenkungswin- kel der Strahlen, welche den Grenzpuncten des Kern- und Halb- schattens entsprechen, wird stets durch Formeln bestimmt, in welchen die beiden OefFnungswinkel to und d nur als Summe oder als Diffe- renz auftreten, und wenn nun auch die Grenzpuncte selbst dadurch noch nicht mathematisch gegeben sind, so ist doch ihre Lage nahezu dieselbe, wie wenn die Brechung durch eine aequivalente, unendlich dünne Linse im Niveau des Objectes stattfände. Jedenfalls ist es für unsere Betrachtung erlaubt, an die Stelle der brechenden Flächen- elemente einer Membran, z. B. einer Diatomaceenschale, eine solche Linse zu substituiren, ohne dadurch die Richtigkeit der Schlüsse irgendwie zu be- einträchtigen. Alsdann ist es aber für die Theorie vollkommen gleichgültig, ob man mit einem Objectiv von 60° eine Blendung von 30', oder umgekehrt ein Objectiv von 30' mit einer Blend


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