. Abhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 634 Die übrigen oben beschriebenen Formen der „künstlich* deformirten Schädel ent- stehen nach der bisher geltenden Annahme nicht durch „ Druckbinden", sondern durch , Druck platten" resp. eigentliche „Druckmaschinen" oder „Druckapparate" ^) unter deren Einwirkung der kindlich formbare Schädel längere Zeit gehalten wird. Niemand zweifelte bisher daran,, dass diese Kopfumformung „absichtlich", „künstlich" zu einem bestimmten Zwecke, zur Erreichung einer bestimmten, vielleicht durch die Mode dicti
. Abhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 634 Die übrigen oben beschriebenen Formen der „künstlich* deformirten Schädel ent- stehen nach der bisher geltenden Annahme nicht durch „ Druckbinden", sondern durch , Druck platten" resp. eigentliche „Druckmaschinen" oder „Druckapparate" ^) unter deren Einwirkung der kindlich formbare Schädel längere Zeit gehalten wird. Niemand zweifelte bisher daran,, dass diese Kopfumformung „absichtlich", „künstlich" zu einem bestimmten Zwecke, zur Erreichung einer bestimmten, vielleicht durch die Mode dictirten Kopfform von den Alt-Peruanern geübt wurde und zum Theil noch von modernen Indianerstämmen geübt wird. Herr Rüdinger bildet in seiner Abhandlung: „Ueber die willkürlichen Verunstaltungen des menschlichen Körpers", ein neugeborenes Kind ab, eingeschnürt in einer solchen „Druck- maschine", wodurch die Entstehung einer frontalen Abplattung und Verlängerung des Hinter- kopfes demonstrirt wird.*) In einer zweiten Figur ist ein erwachsener Peruaner abgebildet, welchem durch Zirkelbinden zwei kleine Bretter, das eine an die Stirne, das andere an den Hinterkopf, beide nach oben gegen die Scheitelgegend convergirend, angepresst „Flachkopf — (Fiat Head) Fig. a. — Weib mit Kind' nach 0. Mason. Eine noch schlimmere „Druckmaschine" zum Zwecke der Kopfdeformirung gibt Herr Otis T.' Mason') in seinem vortreiFlichen Aufsatz: „lieber die Wiegen der amerikanischen Ureinwohner" in der hier wiederholten Abbildung a eines bezüglich der Kopfform lächerlich verzeichneten „Flachkopf-Weibes mit Kind". Diese „Druckmaschine" erscheint als wahres Marterinstrument für den darin eingequetschten Säugling, kein Wunder, wenn dieser schreit 1) R. Virchow a. a. 0. S. 7. '^l Virchow und Holtzendorf, Sammlung g. w. Vorträge. IX. Serie, Heft 215, S. 22 u. 23, Fig. 6 u. 7. 3) Cradles of the Ameiican aborigines. Annual repor
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