. Elektrophysiologie. Die Nerven und ihre physiologische Function. 489 erwähnen, bei welchen man anstrebte, den centralen Theil durch- schnittener sensibler und den peripheren motorischer Nervenfasern künstlich zusammenzuheilen. Ohne hier auf die nicht einwandfreien älteren Versuche von Bidder, Philipeaux und Vulpian u. A. näher einzugehen, bei welchen es sich darum handelte, den centralen Stumpf des sen- siblen Ramus lingualis trigemini mit dem peripherischen des Hypo- glossus zu vereinigen, seien nur die neuerdings von Kochs (10) wiederholten Versuche P. Berts erwähnt, wobei die angefrischte
. Elektrophysiologie. Die Nerven und ihre physiologische Function. 489 erwähnen, bei welchen man anstrebte, den centralen Theil durch- schnittener sensibler und den peripheren motorischer Nervenfasern künstlich zusammenzuheilen. Ohne hier auf die nicht einwandfreien älteren Versuche von Bidder, Philipeaux und Vulpian u. A. näher einzugehen, bei welchen es sich darum handelte, den centralen Stumpf des sen- siblen Ramus lingualis trigemini mit dem peripherischen des Hypo- glossus zu vereinigen, seien nur die neuerdings von Kochs (10) wiederholten Versuche P. Berts erwähnt, wobei die angefrischte Schwanzspitze einer Ratte zunächst der Rückenhaut implantirt wurde, worauf nach erfolgter Anheilung der Schwanz an seinem Ursprung abgeschnitten wurde. Nach kurzer Zeit sollte die Sensibilität in dem ti-ansplantirten Schwänze wieder her- gestellt sein, scheinbar ein Beweis dafür, dass die der Degeneration noch nicht anheimgefallenen Nerven in einer der normalen entgegen- gesetzten Richtung die Erregung leiteten. Auch die Beweiskraft dieser Versuche ist durch Kochs als völlig unzureichend erwiesen worden. Als einen wirklichen experimen- tellen Beweis für das doppelsinnige Leitungsvermögen der Nervenfasern darf man aber, abgesehen von ge- wissen, später zu erwähnenden Beob- achtungen von Du Bois-Reymond über die Fortpflanzung der nega- tiven Schwankung in beiden Rich- tungen, Versuche an verzweigten Nervenfasern ansehen, wie sie von Kühne (11) an den intramuskulären Nervenverzwei- gungen verschiedener Froschmuskeln, insbesondere des Sartorius und Gracilis, von Babuchin an dem hierzu noch geeigneteren elektrischen Organ des Zitterwelses (Malopterurus) angestellt worden sind. Der zarte Nerv, welcher in der Mitte des Sartorius seitlich hinzutritt, ver- zweigt sich in dem Muskel derart, dass sich die einzelnen Fasern als Bestandtheile von Gabelästchen vielfach ebenfalls dichotomisch theilen. Machte nun Kühne das obere breite Muskelende durch Eintauchen in erwärm
Size: 1411px × 1771px
Photo credit: © The Book Worm / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No
Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, bookpublisherjenaf, bookyear1895