. Abhandlungen der K. K. Gesellschaft in Wien. Botany -- Austria; Zoology -- Austria. Das Lauhblatt der Kanunoiilaceeii. 11 Ich zweifle nicht, daß diese Auffassung, die unter dem Einfluß hervor- ragender Morphologen zustande gekommen ist, in vielen Fällen zutrift't, muß aber schon jetzt betonen, daß man bei Ranunculaceen mit dieser An- schauungsweise nicht durchkommt. Hier geht es auch nicht an, zyklische Spreiten und ventrale Stipelbildungen ganz getrennt zu behandeln. Die Fälle sind zu häutig, in welchen beide Bildungen an einem und demselben Blatte auftreten. Wohl die auffällig


. Abhandlungen der K. K. Gesellschaft in Wien. Botany -- Austria; Zoology -- Austria. Das Lauhblatt der Kanunoiilaceeii. 11 Ich zweifle nicht, daß diese Auffassung, die unter dem Einfluß hervor- ragender Morphologen zustande gekommen ist, in vielen Fällen zutrift't, muß aber schon jetzt betonen, daß man bei Ranunculaceen mit dieser An- schauungsweise nicht durchkommt. Hier geht es auch nicht an, zyklische Spreiten und ventrale Stipelbildungen ganz getrennt zu behandeln. Die Fälle sind zu häutig, in welchen beide Bildungen an einem und demselben Blatte auftreten. Wohl die auffälligsten Beispiele bieten die beiden Gat- tungen Calfha und TrolUus: ihre Spreiten sind zyklisch gebildet und ihre röhrigen Scheiden laufen nach oben in Ochreatuten aus. Anraerkling- 1. [Abb. 3.] Die Blätter von Liriodendron und Magnolia sind zwar beliebte Schulbeispiele für Ochreen, besitzen aber keine. Liriodendron be- sitzt — ähnlich wie Ephnedium (Fig. B) — paarige Ventralstipeln, die unab- hängig voneinander wachsen. Die Ränder der beiden Stipeln passen aber genau aufeinander und pressen sich so innig aneinander, daß eine meclianische Naht. m B 300' ^c Abi). 3. Pseudoochrea von Liriodendron tulipifera. A Querschnitt duich die Winterknospe, p Blattstiele; l die konduplikaten Spreiten; St die durch mecha- nische Suturen miteinander verbundenen Yentra'stipeln ; St^ die zu zwei Knospeuschuppcn metamor- phosierten Stipeln (die zugehörige Spreite ist samt Stil im Herbste abgefallen). Ji Querschnitt durch eine Stipelsutur. entsteht. In Querschnitten durch die Winterknospe (Abb. 3 A) findet man leicht die Nähte N. Stärkere Vergrößerungen (Fig. B) zeigen die Art der mechanischen Verbindung. Die Epidermen der beiden Stipeln sind miteinander dicht verzahnt und über die ganze Breite des Quersclinittes schlängelt sich das Doppelband der beiden Cuticularschichten. Im Frühjahr löst sich die Sutur und die beiden Stipeln klappen auseinander. Den gleichen Effekt erre


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