. Die Gartenwelt . Mitte Mai, nach den kalten Tagen, pflanzt man die vorher etwas angetriebenen, dann ab- gehärteten Pflanzen auf eine mit halbverrotteter Lauberde und kurzem Dünger präparierte Ra- batte. Sie wachsen freudig und rasch, und ist ein Aufbinden nur in den ersten Wochen nötig. Im Spätsommer entwickeln die unscheinbaren kleinen Blüten, die von den Bienen mit Vorliebe aufgesucht werden, einen angenehmen Duft. Es befinden sich nur männliche Pflanzen bei uns in Kultur, weshalb die Vermehrung durch Steck- linge erfolgen muß. Nach der Blüte empfiehlt sich ein Zurückschneiden der jungen R


. Die Gartenwelt . Mitte Mai, nach den kalten Tagen, pflanzt man die vorher etwas angetriebenen, dann ab- gehärteten Pflanzen auf eine mit halbverrotteter Lauberde und kurzem Dünger präparierte Ra- batte. Sie wachsen freudig und rasch, und ist ein Aufbinden nur in den ersten Wochen nötig. Im Spätsommer entwickeln die unscheinbaren kleinen Blüten, die von den Bienen mit Vorliebe aufgesucht werden, einen angenehmen Duft. Es befinden sich nur männliche Pflanzen bei uns in Kultur, weshalb die Vermehrung durch Steck- linge erfolgen muß. Nach der Blüte empfiehlt sich ein Zurückschneiden der jungen Ranken, besonders der überhängenden, um das Gelb- werden der Blätter zu verhüten. Ein mit Pilo- gynen bepflanztes Gitter wird jeden Beschauer erfreuen. Festons lassen sich in allen Formen erziehen. Im Laufe des Sommers ist öfter zu gießen, auch sind Dunggüsse von großem Vorteil. Sobald im Herbst der Frost die Vegetation zerstört, schneidet man die Stengel etwa 30 cm hoch über der Erde ab, gräbt die Wurzelstöcke aus und schlägt dieselben in Kästen ein, welche zur Ueberwinterung ins Kalthaus kommen. Im Frühjahr werden diese Wurzelstöcke wieder in Töpfe gepflanzt und angetrieben. Die er- scheinenden jungen Triebe werden zur Stecklings- vermehrung verwendet. Die Stecklinge wurzeln im Vermehrungsbeet leicht und sicher. H. Köhler, Berlin-Humboldthain. Thunbergien als beachtenswerte Schlingpflanzen. Farbenprächtige und dankbar blühende Schlinggewächse waren von jeher ein recht be- gehrtes Pflanzenmaterial, das bei Dekorationen, sei es im Schauhause, im Wintergarten, auf Veranden oder Baikonen, stets gerne verwendet wird. So will ich denn heute auf die leider etwas in Vergessenheit geratenen Thunbergien hinweisen, denn gerade diese bis zu 2 m hoch rankenden Blütenlianen stellen an die Kultur nur geringe Ansprüche und blühen dabei außer- ordentlich dankbar, so daß man sich wirklich wundern muß, sie so selten in den Gärtnereien anzutreffen. Ich kultiv


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