. Botanische Exkursionen im Golfe von Neapel. Marine algae. — 21 — Kaum einige Stunden hatten die Cladophorabüsche in den Aquarien zu- gebracht, da fiel es mir besonders auf, dass einzelne dunkelgrüne, dichte Rasen der Cladophora pellucida und albida mit grauen Endästchen wie mit feinen Pin- selchen geziert waren (Fig. 4 b). Die mikroskopische Untersuchung ergab sofort die Erscheinung der Zoosporenbildung, denn unter dem Deckgläschen wimmelte es von kleinen, schwärmenden Zellen. Die letzten Astzellen hatten sich in eine Unmenge von ovalen oder kugeligen grünen Zellen gesondert. Diese traten, m


. Botanische Exkursionen im Golfe von Neapel. Marine algae. — 21 — Kaum einige Stunden hatten die Cladophorabüsche in den Aquarien zu- gebracht, da fiel es mir besonders auf, dass einzelne dunkelgrüne, dichte Rasen der Cladophora pellucida und albida mit grauen Endästchen wie mit feinen Pin- selchen geziert waren (Fig. 4 b). Die mikroskopische Untersuchung ergab sofort die Erscheinung der Zoosporenbildung, denn unter dem Deckgläschen wimmelte es von kleinen, schwärmenden Zellen. Die letzten Astzellen hatten sich in eine Unmenge von ovalen oder kugeligen grünen Zellen gesondert. Diese traten, mit zwei Cilien versehen, durch ein seitliches rundes Loch heraus (Fig. 7) und schwärmten im Wasser umher. Einige kopulierten zu einer einzigen Zelle; andere setzten sich nach einer kurzen Schwärmperiode fest und wuchsen zu einer jungen Pflanze heran. Wie hübsch das Prinzip der Arbeitsteilung schon in dem jungen Pflänzchen wirkte, das konnte man schon am zweiten Tage beob- achten (Fig. 8, S. 20). Die dreizelligen, millimetergrossen Pflänzchen hatten schon eine Fusszelle, das zukünftige Rhizoid, angelgt. Berthold macht darauf aufmerksam, dass die einzelnen Clado- phora-Arten schwierig voneinander zu unterscheiden sind. Ziem- lich leicht zu erkennen sind die drei hauptsächlich ausgebildeten Arten : Cl. prolifera Kütz. Cl. pellucida (Huds) Ktz. Cl. albida (Huds) Ktz. = Cl. refracta Ktz. Die ersten zwei Arten sind von der dritten durch die dicken Zellen der Hauptäste unterschieden, deren Durchmesser bis 500 // erreichen können, während die Zellen der Cl. albida 30—60 [i messen. Die robuste Cl. prolifera, mit ihrer dunkelgrünen Farbe, bildet Rasen von 2—30 cm Höhe, welche steif und starr sich erheben und häufig auf den zu einem gedrehten Bündel ver- wachsenen, ungegliederten Wurzelfäden schaukeln. Nicht umsonst Fig. 7. Schwärm- nannte Kützing diese Art auch Cl. scoparia, denn ihr mikrosko- sporenbildung v. pischer Habitus ist demjenigen vonStypocaulon


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