. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Heft 1/2 31/1980 Synbranchus marmoratus 127 Bei meinen verschiedenen Forschungsaufenthalten in Westamazonien beobachtete ich, daß Synbranchus marmoratus in seinen zum Teil nicht austrocknenden Heimatgewässern stark amphibisch lebt; „er hält sich am Ufersaum bei hoher Luftfeuchtigkeit über große Zeitspannen hinweg länger an Land als im Wasser auf" (Lüling, 1975). Daß dieser aalförmige Fisch zur Niedrigwasserzeit in den Boden ein- dringt und dort Rückzugsröhren (


. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Heft 1/2 31/1980 Synbranchus marmoratus 127 Bei meinen verschiedenen Forschungsaufenthalten in Westamazonien beobachtete ich, daß Synbranchus marmoratus in seinen zum Teil nicht austrocknenden Heimatgewässern stark amphibisch lebt; „er hält sich am Ufersaum bei hoher Luftfeuchtigkeit über große Zeitspannen hinweg länger an Land als im Wasser auf" (Lüling, 1975). Daß dieser aalförmige Fisch zur Niedrigwasserzeit in den Boden ein- dringt und dort Rückzugsröhren (Grabröhren) anlegt, noch bevor sein Bio- top restlos austrocknet, wurde von mir vermutet, weil eine solche gra- bende Tätigkeit und ein solches Verhalten von den asiatischen Verwandten dieses Fisches (Monopterus) in Reisfeldern beobachtet worden war. Auch deuteten die Versuche von Aussem (1971) ein solches Verhalten an. Carter & Beadle (1930) hatten in ihrer Veröffentlichung über das Verhalten und die Entwicklung von Lepidosiren paradoxa, gestützt auf ältere Beobachtun- gen von Hunt zu Ende des vorigen Jahrhunderts, für Synbranchus marmo- ratus sehr summarisch nur geschrieben: „ Their burrows are in similar position" (wie die von Lepidosiren paradoxa) „and can be distinguished by the Indians only with difficulty".. Abb. 15: Synbranchus marmoratus von 42 cm Länge in einem sehr schmalen, nur 4 cm tiefen Akkumulatorenglas mit weicher, 85 cm hoher homogener Schlamm- schicht. Nachdem das 25 cm hohe Wasser mit der Pipette innerhalb mehrerer Tage um 4-5 cm abgesaugt wurde, glitt der Synbranchus unter Bildung einer Rück- zugsröhre (Grabröhre) in den Boden. Das Tier kommt aus seiner Röhre in bestimm- ten Abständen zum Wasserspiegel hoch, um atmosphärische Luft zu veratmen. - Links: das Tier kurz vor der Luftaufnahme noch tief in seiner Röhre; Mitte: das Tier beginnt mit zusammengefaltetem Kiemen-Rachensack aus seiner Röhre zum Wasserspiege


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